Von Carsten Lappe, dpa
Neuss (dpa) – Die Deutsche Eishockey Liga startet am Donnerstag in ihre 29. Saison. Aufsteiger Frankfurt ist neu in der Liga. Die Corona-Krise wird als überwunden angesehen.
Was ist neu?
Vor allem die Löwen Frankfurt. Der Aufsteiger ist der Nachfolgeclub der 2010 in die Insolvenz gegangenen Frankfurt Lions. Nach jahrelanger Aufbauarbeit gelang im Frühjahr endlich wieder der Aufstieg in die DEL. Neu ist vor allem, dass nach den von der Corona-Pandemie geprägten vergangenen Jahren wieder im altbewährten Modus gespielt wird: Nach einer Hauptrunde mit 56 Spieltagen beginnen die Playoffs wieder im Modus «Best of seven». Dass vier Siege zum Weiterkommen oder zum Titel notwendig sind, war zuletzt 2018/19 so.
Ist damit alles wieder beim Alten?
Die Existenzängste der Clubs, die auf Zuschauer-Einnahmen angewiesen sind, sind jedenfalls überstanden. «Ja, wir sind wieder auf Vor-Corona-Niveau», sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. In der neuen Spielzeit wird ein Umsatz von rund 150 Millionen Euro angepeilt. Das wäre Rekord. Dass auch die Zuschauer bei einer weiteren Corona-Welle im Winter noch einmal ausgesperrt werden, glauben die Clubs und die Liga nicht.
Wer sind die Favoriten?
Die übliche Formel Mannheim oder München – die beiden finanzstärksten Clubs – zählt schon lange nicht mehr. Zuletzt waren die Eisbären Berlin zweimal Meister. Auch die Grizzlys Wolfsburg werden von vielen zum Top-Quartett gezählt. Wenn überhaupt ein Team heraussticht, dann der EHC Red Bull München, der sich in Mathias Niederberger vom Meister Berlin den besten deutschen Torhüter angelte und nach fünf Jahren endlich wieder Meister werden will. Aber die meisten Trainer sehen die Liga in dieser Saison so ausgeglichen wie nie. Erstaunlich viele Clubs liebäugeln mit dem Titel.
Wird es wieder einen Absteiger geben?
Mindestens ein Team erwischt es am Ende so wie Krefeld Pinguine in der vergangenen Spielzeit. Sollte der Meister der DEL2 die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllen und in die DEL aufsteigen, gibt es diesmal einen weiteren Absteiger. In der Spielzeit 2023/24 sollen wieder nur 14 Teams in der Liga spielen.
Wo sind die Spiele zu sehen?
Magentasport zeigt alle Spiele live. Die Auftaktpartie zwischen den Kölner Haien und dem EHC München am Donnerstag (19.30 Uhr) ist frei empfangbar. Ansonsten ist ein Magentasport-Abo (für Nicht-Telekom-Kunden ab 9,95 Euro pro Monat) notwendig.
Welche Auswirkung hat die Energiekrise auf die energie-intensiven Arenen und die Sportart?
Zunächst wohl keine. Zumindest hoffen das die Clubs. Die meisten Verträge mit Hallenbetreibern sind langfristig. Wohl erst bei den Verhandlungen zu möglichen Verlängerungen dürften sich die immens gestiegenen Strompreise auch negativ auf die Clubs als Mieter auswirken. Unklar ist, ob mögliche Sponsoren im Zuge der Energiekrise abspringen, um Gelder zu sparen. Gerade erst wurde eine DEL-Kommission zum Thema Nachhaltigkeit gebildet. Was diese genau macht, ist aber unklar.
Was ist sonst noch wichtig?
Es gibt wieder Freiluftspiele. In diesem Jahr sogar mehrere. Am 3. Dezember stiegt das offizielle Winter-Game im Kölner Fußball-Stadion. Die Haie treffen dann auf die Adler Mannheim. In die Heimstätte des 1. FC Köln weichen die Haie zudem am 22. Dezember gegen Bremerhaven und am 8. Januar gegen Augsburg aus. In der Zeit pausiert die Fußball-Bundesliga und die Haie kompensieren damit Termin-Probleme in ihrer angestammten Heimat Lanxess-Arena.