Pauschale Faustregeln sind mit Vorsicht zu genießen
Eigentlich gibt es beim Thema Sommerreifen die Faustregel „Von O(stern) bis O(ktober)“ – in dieser Phase sollte man mit dementsprechenden Reifen unterwegs sein. Allerdings ist diese Eselsbrücke mit Vorsicht zu genießen – in den Tagen um das vergangene Osterfest konnte es in vielen Regionen noch ziemlich kühl werden, bei Temperaturen nahe des Gefrierpunktes. Am letzten Wochenende sah es dagegen eher so aus, als würde der Frühling endlich durchstarten…
Eine bessere Entscheidungshilfe für die Frage „Sollen die Sommerreifen drauf?“ ist ein kritischer Blick auf das Thermometer. Wenn hier regelmäßig die 7-Grad-Marke geknackt wird, kann man auf die Sommerbereifung wechseln. Wenn die Werte im Tagesdurchschnitt eher unter dieser Grenze liegen und in den Nächten mit Reifglätte zu rechnen ist, sollten die Winterpneus lieber einige Zeit länger genutzt werden.
Der wichtigste Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen liegt in der Gummimischung, wobei letztere eine weichere Mischung haben, um sich in den kalten Jahreszeiten besser dem Untergrund anzupassen. Im Sommer weisen diese Reifen dann jedoch einen größeren Rollwiderstand auf, wodurch bis zu 15 Prozent mehr Kraftstoff verbraucht wird. Der höhere Naturkautschukanteil sorgt dafür, dass sich der Grip bei warmen Temperaturen verringert und längere Bremswege entstehen. Durch ihre härtere Mischung haben Sommerreifen bei sommerlichen Temperaturen sowohl auf trockenen als auch nassen Straßen eine bessere Haftung. Auch was die Langlebigkeit angeht, empfiehlt sich regelmäßiger Wechseln auf die passende Saison-Bereifung: Wer im Sommer Winterreifen verwendet, nutzt deren Profil schneller ab. Sommerreifen halten aufgrund ihrer härteren Mischung während der warmen Jahreszeit länger.