Offizielle Zahlen zeigen die häufigsten Beeinträchtigungen
Das statistische Bundesamt veröffentlicht in zweijährigem Abstand generelle Zahlen rund um das Thema „Menschen mit Handicap“. So lebten laut offiziellen Angaben zum Jahresende 2021 rund 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland. Dieser Wert sank im Vergleich zu 2019 um 1,4 Prozent, der Grund ist jedoch vor allem eine starke Bereinigung der Verwaltungsdaten in Niedersachsen, was mit 121.000 Personen weniger in der Statistik zu Buche schlägt. Als schwerbehindert gelten Bürger, denen die Versorgungsämter einen Behinderungsgrad von mindestens 50 zuerkannt sowie einen gültigen Ausweis ausgehändigt haben. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung zum Jahresende 2021 waren somit 9,4 % der Menschen in Deutschland schwerbehindert, ziemlich genau hälftig auf Frauen und Männer aufgeteilt.
Nur wenige Handicaps seit Geburt
Behinderungen bestehen vergleichsweise selten seit der Geburt oder im Kindesalter, sondern entstehen meist erst im fortgeschrittenen Alter. Rund ein Drittel der schwerbehinderten Menschen gehören zur Altersgruppe ab 75 Jahren, rund 45 % der Betroffenen dagegen zur Altersgruppe von 55 bis 74 Jahren. Nur knapp 3 % (198.000 Personen) waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
90 % der schweren Behinderungen wurden durch eine Krankheit verursacht, rund 3 % der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. Nur knapp 1 % der Behinderungen waren auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Die übrigen Ursachen summieren sich auf 5 %.
Körperliche Behinderungen hatten 58 % der erfassten Personen, geistige oder seelische Behinderungen 14 % der schwerbehinderten Menschen, zerebrale Störungen lagen in 9 % der Fälle vor. Bei den übrigen Personen (19 %) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.