München (dpa/lby) – Der Grundbedarf an ukrainischen Lehrerinnen und Lehrern an den Schulen im Freistaat ist nach Ministeriumsangaben in den meisten Fällen gedeckt. Wie das Kultusministerium in München auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, unterrichten derzeit 575 Ukrainerinnen und Ukrainer in den bayerischen Brückenklassen – rund 420 von ihnen waren schon in der Ukraine als Lehrkräfte tätig.
Es gebe zudem die Möglichkeit, Ukrainer außerhalb der Brückenklassen als Lehr- oder Unterstützungskräfte einzusetzen. Deren Zahl erfasse das Ministerium aber nicht.
Darüber hinaus würden im Freistaat immer wieder einzelne Klassen neu gegründet. Daher werde auch weiterhin nach Lehrkräften gesucht, hieß es. Bewerberinnen und Bewerber könnten sich dafür bei den Schulämtern und Schulen melden.
«Angesichts Tausender neuer ukrainischer Kinder und Jugendlicher an den Schulen bei hauchdünner Personaldecke ist der Einsatz von ukrainischen Lehrkräften genau der richtige Weg», betonte der Vorsitzende des bayerischen Philologenverbandes, Michael Schwägerl. Unterstützungskräfte könnten so in Zeiten von Lehrermangel die Stammlehrkräfte entlasten. Der Verband kann sich zudem den Einsatz weiterer Kräfte in anderen Bereichen wie der IT oder dem Verwaltungs- und Laborbereich vorstellen.
Etwa 29.100 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine besuchen derzeit nach Ministeriumsangaben bayerische Schulen. In den Grundschulen gehen ukrainische Kinder direkt in die Regelklassen und bekommen eine zusätzliche Deutschförderung. In den weiterführenden Schulen sind bisher rund 810 Brückenklassen eingerichtet worden, um die Schülerinnen und Schüler auf den regulären Unterricht vorzubereiten.