Mögliche Berufswege in den Sozial- und Pflegebereich
Im Jahr 2022 begannen laut Zahlen des Onlineportals ausbildung.de rund 52.100 Menschen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Diese 2020 eingeführte Karriereoption bündelt quasi die bisher eigenständigen Ausbildungen zu Altenpflegern, Krankenpflegern oder Kinderkrankenpflegern. Innerhalb von drei Jahren erhalten Absolventen das nötige Rüstzeug, um in vielen Bereichen der Branche arbeiten zu können, der Abschluss ist automatisch EU-weit anerkannt. Als Schulabschluss wird mindestens die Mittlere Reife empfohlen. Die Einsatzgebiete von Pflegekräften sind vielfältig und facettenreich, allerdings oft mit Schichtdienst verbunden. Wer in diesem Bereich tätig werden will, sollte sich darüber im Klaren sein: Zur Arbeit mit bzw. „nah am“ Menschen gehört auch ein gewisses Maß an „Papierkram“, z.B. für die medizinische Dokumentation.
Als leicht „abgespeckte“ Variante im Vergleich zur Pflegefachkraft gilt die Ausbildung als Pflegehelfer, welche sich in ein bis zwei Jahren absolvieren lässt. Empfohlen wird hier mindestens ein Hauptschulabschluss, ausgebildete Kräfte übernehmen – je nach Einsatzgebiet – z.B. Assistenzaufgaben wie Blutdruck messen oder Unterstützung bei der Körperpflege. Die Pflegehelfer-Ausbildung ist in jedem Bundesland etwas anders geregelt.
Ein Weg in die Sozial- bzw. Pflegebranche lässt sich auch durch ein Studium einschlagen, z.B. im Pflegemanagement. Da der Bereich Pflege sehr oft wirtschaftliche Belange tangiert, fokussiert sich dieser Studiengang auf die Kombination von Wirtschaftswissenschaft und Medizin. Dieser und viele andere Pflege-Studiengänge sind dual aufgebaut. Am Ende steht meist ein Bachelor-Abschluss. Absolventen arbeiten z.B. in Klinikumsverwaltungen und kümmern sich um kaufmännische und organisatorische Aufgaben.
Während die Einsatzgebiete im Pflegebereich sehr vielfältig sind und es neben den obengenannten noch viele weitere „Wege in die Pflege“ gibt, verbindet die meisten Fachkräfte eines: Sie gelten (im positiven Sinne) als „Most wanted“ und sind in einer Branche tätig, in welcher die Arbeit nicht so schnell ausgehen wird und viele Tätigkeiten auf absehbare Zeit nicht effizient von Maschinen ausgeführt werden können.