Photovoltaik trifft Wallbox
Rund 380.600 reine Elektroautos wurden im Jahr 2024 neu zugelassen – die aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes zeigen einen Rückgang von 27,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hybridfahrzeuge gehören hingegen zu den Gewinnern – jedes dritte neu zugelassene Fahrzeug lässt sich mit Strom und herkömmlichem Kraftstoff betreiben. Prinzipiell stellt sich für alle Elektromobilitäts-Nutzer die Frage: Wo und wie soll die Batterie gefüllt werden?
Laut einer Statista-Umfrage von 2023 laden rund 79 Prozent der Elektroautofahrer ihre „Stromer“ bevorzugt zu Hause. Auf dem eigenen Grundstück lässt sich das E-Auto flexibel und in der Regel auch günstiger als an öffentlichen Stationen „betanken“. Sowohl die ökologische als auch die finanzielle Bilanz fällt dabei noch besser aus, wenn der Strom aus eigener Gewinnung stammt. Gerade wenn die Photovoltaikanlage auf dem Haus-, Garagen- oder Carportdach mit einer Wallbox gemeinsame Sache macht, entsteht dabei ein Duo, welches „unter Strom steht“. So kann beispielsweise ein Carport mit Solardach jährlich bis zu 150 kWh Energie pro Quadratmeter Dachfläche erzeugen.
Bis ins Jahr 2024 wurde die Anschaffung von privaten Wallboxen staatlich gefördert – die über die KfW eingeplanten Mittel von 300 Millionen Euro waren aber wegen der hohen Nachfrage in kürzester Zeit ausgeschöpft. Aktuell ist kein weiteres Zuschussprogramm in dieser Größenordnung geplant, jedoch bieten vereinzelte Kommunen und Energieversorgungsunternehmen noch Fördermöglichkeiten für die Anschaffung von Ladeeinrichtungen – oft auch in Verbindung mit Photovoltaikanlagen.
Noch stärker steht das oben erwähnte Duo unter Strom, wenn es zum Trio wird – durch eine Möglichkeit, die vor Ort erzeugte Energie zu speichern, bis sie benötigt wird. Der Handel bietet abgestimmte Komplettpakete bestehend aus Photovoltaikanlage, Wallbox und Stromspeicher an, natürlich sind auch individuelle Lösungen mit bedarfsgerechter Zusammenstellung einzelner Komponenten möglich. Streng genommen besitzt jeder Nutzer eines Elektroautos bereits einen Stromspeicher – in Form seiner Fahrzeugbatterie. Dass von dort bei Bedarf Energie entnommen und zum Beispiel im Haushalt verwendet wird, ist alles andere als ferne Zukunftsmusik. Die nötige Technik für das sogenannte „bi-direktionale Laden“ ist im Grundprinzip bereits vorhanden und wird in immer mehr Fahrzeugen verbaut. Sie erfordert aber ein Zusammenspiel vieler Komponenten: Damit der in der Garage geparkte PKW Geräte im Haushalt antreiben kann – die Experten sprechen hier vom „vehicle-to-home“-Prinzip – muss die Energie aus der Auto-Batterie von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt werden. Zudem wäre in vielen Fällen ein intelligentes Lastenmanagement nötig, welches regelt, wann wieviel Strom vom Dach ins Auto bzw. vom Auto ins Haus oder gar ins öffentliche Netz fließt.