Jubiläumsveranstaltung zum „Tag der Schiene“ am 16. September
1873 wurde die Bahnstrecke von Nürnberg nach Regensburg durchgehend fertiggestellt. Mit einem Festakt, einer Zugtaufe, Dampfsonderzugfahrten und einem Bahnhofsfest wird dieses Jubiläum am „Tag der Schiene“ am 16. September 2023 ab 10:45 Uhr am Neumarkter Bahnhof gefeiert.
„Neumarkt kann man sich ohne Bahnlinie und den Bahnhof nicht vorstellen“, betont Oberbürgermeister Thomas Thumann. Es sei eine weise Entscheidung der damaligen Verantwortlichen der Stadt gewesen, den Bahnhofsbau zu fördern, um so zu zeigen, wie wichtig die Bahnlinie für Neumarkt sei. „Die Stadt hatte zur Verwirklichung von sich aus einiges geboten, unter anderem wurde unentgeltlich Gemeindegrund für den Bahnhof, für die Gleise und für den Bahnkörper sowie für das Lagerhaus und die Werkstätten zur Verfügung gestellt und es wurde eine eigene Zufahrtsstraße gebaut.“
Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes begann auch die industrielle Revolution in Deutschland. Obwohl der Streckenausbau in Bayern eine enorme Dynamik entwickelte, blieb der Raum um Neumarkt zunächst außen vor. Erst nach massivem Druck aus der Wirtschaft wurde die kürzeste Schienenverbindung von Nürnberg nach Regensburg in Betracht gezogen und 1873 durchgehend fertiggestellt. Dabei spielte vor allem die kürzere Fahrzeit und die daraus resultierende Wirtschaftlichkeit die entscheidende Rolle.
Wurde der falsche Bahnhof gebaut?
Der Neumarkter Bahnhof fiel am 22. April 1945 einem Bombenhagel zum Opfer. Er wurde nach Kriegsende schnell und zügig wieder aufgebaut. Bis heute hält sich der Mythos, dass hier der „falsche Bahnhof“ gebaut wurde. Der eigentlich richtige Bauplan sei damals nach Neufahrn in Niederbayern geschickt worden, der für Neufahrn bestimmte nach Neumarkt. Auch wenn sich das hartnäckig hält, ist es erwiesenermaßen falsch. Mit der Einbindung der Jurastadt in das S-Bahnnetz der Metropolregion Nürnberg konnte ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Neumarkter Eisenbahngeschichte realisiert werden.
