Drohnenflüge schützen Wildtiere in Berg
Leise surrt die Drohne über ein Feld im Gemeindegebiet von Berg – die an Bord installierte Wärmebildkamera sendet Bilder an die Einsatzkräfte der Feuerwehr Sindlbach, welche das Fluggerät vom Boden aus steuern. So lässt sich erkennen, ob sich auf dem Gelände junge Wildtiere zwischen dem hochgewachsenen Grün verstecken. Gegebenenfalls können sie aus dem Feld geborgen werden, bevor sie bei der Mahd womöglich schwer verletzt werden. „Die Schläge der Wiesen werden immer größer“, betont Nebenerwerbslandwirt Josef Brandl. „Eine Drohne erleichtert das Auffinden von Rehkitzen ungemein, während es bei der Absuche mit dem Hund passieren kann, dass man ein Jungtier übersieht, welches sich tief ins Gras duckt.“
Dass sie für den Schutz von Rehkitzen im Mai und Juni früh aufstehen müssen, macht den Floriansjüngern der Feuerwehr Sindlbach nichts aus. Schon um 5 Uhr morgens treten sie im Feuerwehrhaus zum Ausrücken an – das Gefühl, „Bambi“ rechtzeitig von oben zu erblicken, dürfte dafür entschädigen. Die Feuerwehrler kooperieren eng mit Jägern und Landwirten und können so Tierverluste minimieren. „In der vergangenen Saison konnten wir zwölf Rehkitze und ein ausgerissenes Kalb ausfindig machen“, erläutert 1. Vorstand Paul Hartmann. Selbstverständlich werde die Drohne auch zur Personensuche oder der Lokalisierung von Waldbränden und Glutnestern genutzt.
Vergangene Woche konnte sich der Landtagsabgeordnete Bernhard Heinisch zusammen mit Bezirksbäuerin Rita Götz, Bürgermeister Peter Bergler, Jagdgenossenschaftsvorstand Gerhard Schuster und der BBV-Seniorenbeauftragten Christine Riel-Sommer ein Bild von der Kooperation machen. Christian Schröter, der 2. Vorstand der Wehr, steuerte die Drohne durch die Lüfte bei Bischberg. Angeschafft werden konnte das Gerät durch die finanzielle Unterstützung von Kommune, Jagdgenossenschaft, Feuerwehr und privaten Spendern. Die Technik benötigt jedoch kompetente Bedienung: Die Feuerwehr Sindlbach verfügt über 12 Drohnenpiloten und investiert weiter in Aus- und Fortbildung. An Nachwuchs fehlt es dabei nicht: Die junge Generation bei den Floriansjüngern fühle sich durch die zeitgemäße Vorgehensweise angesprochen und identifiziere sich auf diese Weise auch mit landwirtschaftlichen Themen, so die Verantwortlichen.