Gibt es die „optimale“ Witterung für das kommende Jura-Volksfest?
Das Neumarkter (Jura-)Volksfest findet bereits seit 1829 statt. Man kann also davon ausgehen, dass die Veranstaltung quasi „jede“ Wettersituation schon mal erlebt hat – vielleicht abgesehen von verschneiten Losbuden und Fahrgeschäften. In den vergangenen Tagen sorgte Petrus für april-typische Verhältnisse – auf kurze Sonnenphasen folgten ungemütliche Schauerabschnitte, oft mit deutlich spürbaren Windböen. Das ist definitiv kein Wetter, bei dem man in der Riesenradgondel sitzen möchte. Die Langzeitaussichten für das diesjährige JURA-Volksfest sehen jedoch besser aus: Für die ersten fünf Tage prognostizieren die Meteorologen relativ konstante Tageshöchsttemperaturen, welche zwischen 24 und 26 Grad schwanken. Weder das Thermometer noch der menschliche Kreislauf dürften also große Achterbahnfahrten erleben. Und: Es soll trocken bleiben… der Festplatz, nicht die Besucherkehlen!
Die Erfahrung aus den letzten Jahrzehnten hat gezeigt: Bei angenehmen 25 Grad (ohne drohende Regen- und Gewittergefahr) lässt sich das „optimale“ Volksfestwetter ansiedeln – wobei ein paar Grad mehr den Getränkeverkauf sicher weiter beleben. Ein paar Grad weniger tun der Freude aber auch keinen Abbruch. Der Jurastadt kommt definitiv zugute, dass sie mit der kleinen und großen Jurahalle zwei große überdachte Flächen hat, auf denen sich (fast) wetterunabhängig feiern lässt. Auch ein vorübergehender Sommerschauer lässt sich hier überstehen, nach Hause gehen muss deswegen niemand gleich. Zudem ist sowohl das Rahmenprogramm als auch die Auswahl der Attraktionen so gestaltet, dass man auch bei leichtem Nieselregen noch Spaß haben kann. Das Kinderprogramm an den beiden Familiennachmittagen (Montag und Freitag ab 14 Uhr) findet „indoor“ statt, gerade Klassiker wie der Volksfestzug (heuer unter dem Motto „Weil i di mog“) und die Pferde- und Fohlenschau (Montag, 21. August, ab 9 Uhr) lassen sich aber bei Trockenheit natürlich besser genießen.
Extreme Witterungsbedingungen machen sich natürlich schon bemerkbar: Anhaltende Kälte und Dauerregen können ebenso auf das Geschäft drücken wie mehrtägige Rekordhitze – beides erlebten die Volksfestmacher in den vergangenen Jahrzehnten hin und wieder. Wie sehr das Wetter eine Rolle spielt, hängt auch vom individuellen Angebot an den Fahrgeschäften und Buden ab – und sogar von der Region, in der die Festivität stattfindet. Der Bremer Schausteller Daniel Löwenthal, dessen Familie mehrere Jahrzehnte mit Wildwasserbahnen durchs Land tourte, bestätigte deutschlandweite Unterschiede: Die „Nordlichter“ wagten sich auch bei „Schietwetter“ noch eher ins feuchte Vergnügen, im Süden halte man sich dann dagegen zurück. Diese Beobachtung ist allerdings schon einige Jahre alt. Es könnte gut sein, dass auch in unseren Breitengraden eine gewisse Entwicklung stattgefunden hat: Beim diesjährigen Bardentreffen in Nürnberg verbuchten die Veranstalter Rekordzahlen – kurze Regenperioden leerten dabei nicht derart die Plätze, wie es teilweise in den Jahren vor Corona zu beobachten war. Hartgesottene gab es zwar schon immer, womöglich stieg deren Zahl durch die pandemiebedingten Amüsement-Zwangspausen aber noch weiter an…