Am Gluck-Gymnasium wurde eine Kunst zelebriert
Wenn Menschen, die nicht hauptberuflich auf Bühnen oder vor Mikrofonen stehen, gedruckte Texte vortragen, wird es Zuhörern manchmal schmerzlich bewusst: Nicht jeder, der lesen kann, kann automatisch gut vorlesen. Letzteres ist durchaus eine Kunst. Tiefgehendes Verständnis der gedruckten Worte in Verbindung mit nuancierter Betonung und Dynamik lässt Texte erst lebendig werden. Und gerade Reden wirken eindrücklicher, wenn der Blick des Vortragenden nicht sklavisch am Manuskript klebt, sondern zwischendurch zu den Zuhörern wandert.
Auch um Fähigkeiten in diesem Bereich zu fördern, richtet die „Stiftung Lesen“ jedes Jahr den Vorlesewettbewerb der 6. Jahrgangsstufen aus. Am Willibald-Gluck-Gymnasium traten dabei vor kurzem die vorher ermittelten Klassensieger gegeneinander: Benjamin Gebhard (6a), Franziska Mitzel (6b), Anabel Bardos (6c), Lorenz Dintenfelder (6d), Jonathan Schmid (6e), Felix Sörgel (6f) und Andreas Großmann (6g).
Zahlreiche Eltern und die Jury, bestehend aus Vertretern von Schulleitung und Lehrerkollegium sowie der Vorjahressiegerin, verfolgten die Vorträge. Die Teilnehmer lasen zunächst vorbereitete Texte, darunter fanden sich u.a. Favoriten der Jugendbelletristik wie „Die drei Fragezeichen“ und „Percy Jackson“. Die Juroren bewerteten neben der Lesetechnik auch die Textauswahl und -interpretation. Anschließend wurden den Teilnehmenden ihnen unbekannte Texte aus dem Kinderkrimi „Beschützer der Diebe“ von Andreas Steinhöfel vorgelegt.
Nach den Vorträgen und eingehender Beratung kürte die Jury Franziska Mitzel aus der 6b zur Jahrgangsstufensiegerin. Sie wird das Gluck-Gymnasium beim kommenden Stadtentscheid vertreten.