Besondere Signale am Mariahilfberg
Am Karfreitag machten sich zahlreiche Gläubige in stiller Andacht auf den Kreuzweg von Neumarkt hinauf zum Mariahilfberg. Schritt für Schritt überwanden sie die 367 Stufen zur Wallfahrtskirche, welche zwischen 1718 und 1727 erbaut wurde. An vierzehn Stationen entlang des Kreuzweges hielten sie inne und erinnerten an den Leidensweg Jesu – von seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zu seinem Tod am Kreuz auf dem Hügel Golgota. Der meditative Aufstieg bot dabei nicht nur Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen, sondern ließ die Geschichte erleben und stärkte das Gefühl der Verbundenheit. Noch ahnte niemand, dass dies der letzte Karfreitag im Pontifikat von Papst Franziskus sein würde.
Traditionell schweigen in den katholischen Kirchen von Gründonnerstagabend bis zur Osterliturgie am Samstag die Glocken. Der Überlieferung nach „fliegen“ sie in dieser Zeit nach Rom. Doch der Ruf zum Gebet verstummt nicht: Statt Geläut ertönt der hölzerne Klang der sogenannten Karfreitagsratschen – mit ihnen rufen die Ministranten lautstark zum Gottesdienst.