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Mittwoch, 19 März 2025
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Kuriose Bräuche aus aller Welt

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Was für die Deutschen (dem Klischee zufolge) Würstchen mit Kartoffelsalat am Heiligabend sind, sind für Venezolaner Rollschuhe an den Füssen oder die Katalanen ihre „Caganer“ in der Krippe – Traditionen, die zu Weihnachten gehören und von Haus zu Haus mehr oder weniger ernsthaft gepflegt werden.

Wir reisen mit Ihnen rund um den Globus und werfen den Blick auf einige teilweise kuriose Bräuche.

Merry Grillmas! – „Weihnacht ist nur zweimal im Jaaaahr“

In Australien können im Dezember oft Temperaturen um 35 Grad herrschen – winterliche Weihnachtsgefühle kommen da schwerlich auf. Dennoch feiert man „Down under“ Weihnachten am 25. Dezember – am Morgen werden die von Santa Claus gebrachten Geschenke geöffnet, den Rest des Tages verbringen viele Australier am Strand oder schmeißen im Beisein der Familie den Grill an. Am 26. Dezember ist der sogenannte „Boxing Day“, die Geschäfte haben geöffnet und locken mit Rabatten – hier wird das gerade erst erhaltene Weihnachtsgeld gleich wieder dezimiert. Im Juli ist es vergleichsweise kühl, weshalb sich die Tradition bildete, in diesem Monat ein „zweites“ Weihnachten zu feiern – mancherorts sogar mit Weihnachtsmärkten samt Holzbuden und Kunstschnee.

Das Dessert-Orakel

Pudding gehört in vielen Regionen der Welt zu den Standard-Weihnachtsgerichten. Nicht immer landet dieser jedoch in den Mägen. In der Slowakei wird ein Teil des landespezifischen Desserts „Loksa“ auch für Zukunftsprognosen verwendet. Gerade in ländlichen Gegenden katapultiert das Familienoberhaupt mit dem Löffel eine Ladung Pudding an die Decke – je mehr davon dort kleben bleibt, desto mehr Glück und gute Ernten soll das kommende Jahr bringen. Bislang gibt es keine offiziellen Zahlen, wie viele Jahre dieses Puddingorakel durchschnittlich befragt wird, bevor die Zimmerdecke einen Neuanstrich erhält…

Glaube auf Rädern

Im katholisch geprägten Venezuela gehört der Besuch einer Frühmesse in der Woche vor Weihnachten für viele zum „guten Ton“. Dies führt jedoch zu ungewöhnlichen Szenen auf den Straßen – bei den Gottesdienstbesuchern hat sich nämlich die Tradition gebildet, nicht mit Auto, Rad oder zu Fuß zum Gotteshaus zu gelangen, sondern auf Rollschuhen und Inline-Skates. In Caracas werden ganze Straßen gesperrt, damit die Kirchgänger bzw. -roller und ihre Familien sicher ans Ziel kommen. In dieser besonderen Atmosphäre finden auch kleine Paraden und Theaterdarbietungen zwischen den Häusern statt. Umstritten ist der Trend, dass Kommunen wieder mehr Weihnachtsbeleuchtungen aufhängen – obwohl das Land in jüngster Vergangenheit durch teilweise tagelange Blackouts in den Schlagzeilen war und diverse Regionen wegen „Rationierungen“ stundenweise keinen Strom haben.

Wo Weihnachten “ganz heißer Sch***” ist

Maria und Josef begaben sich der bekannten Erzählung nach auf Herbergssuche. Genau zur selben Zeit muss sich wohl ein katalanischer Landwirt auf Toilettensuche gemacht haben – denn wie könnte sonst in der spanischen Region der Brauch des „Caganers“ entstanden sein? Dahinter verbirgt sich eine Figur, welche in vielen Krippen leicht versteckt hinter den bekannten Hauptakteuren platziert wird. Dieser Charakter hat die Hosen heruntergelassen und geht gerade einem urmenschlichen Geschäft nach. Der „Caganer“ wird in seiner traditionellen Form als Bauer oder Hirte gezeigt und gilt auch als Symbol für Fruchtbarkeit. Inzwischen gibt es im Handel einen ganzen „Haufen“ solcher Figuren, welche Persönlichkeiten aus Showbusiness oder Politik beim Hinterlassen von Haufen darstellen. Das Thema „Ausscheidungen“ ist in Katalonien kein Tabu. Ebenfalls weit verbreitet ist der Brauch, in den Dezemberwochen einen
Holzklotz oder Baumstamm mit Süßigkeiten zu „füttern“. An Weihnachten dürfen die Kinder auf den „Caga Tió“ („kackender Holzklotz“) einprügeln, bis dieser Leckereien und kleine Geschenke ausscheidet.

Zu Weihnachten einen Mann (aber keinen Weihnachtsmann)

Im russisch-orthodoxen Glauben wird Weihnachten nach dem julianischen Kalender gefeiert. Der Heilige Abend fällt in Russland auf den 6. Januar, am 7. Januar endet offiziell die Fastenzeit. Geschenke bringt „Väterchen Frost“ in zahlreichen Regionen bereits zu Silvester am 31. Dezember, diese Figur ähnelt in vielen Darstellungen dem westlichen Weihnachtsmann. „Irgendeinen“ Mann suchen dagegen Singlefrauen in der Weihnachtszeit: Eine Tradition ist es, ab dem 6. Januar quasi wahllos Telefonnummern anzurufen. Meldet sich ein Mann am anderen Ende, gilt dieser als der zukünftige Ehemann. Wie oft bei diesem Brauch tatsächlich aus „falsch verbunden“ schon „auf ewig verbunden“ wurde, konnten wir leider nicht herausfinden…

Von sauberen Besen und bösen Wesen

In Norwegen haben die Weihnachfeiertage einen kleinen „Halloween“-Anstrich. Dem Aberglauben zufolge versuchen Hexen, Geister und andere Spukgestalten, Utensilien zu finden, auf denen sie durch den Nachthimmel reiten können. Deshalb werden Besen, Wischmopps & Co. vorsorglich gut versteckt. In Estland können sich Kinder Süßigkeiten verdienen, wenn sie vor Weihnachten Besen im Haushalt gründlich reinigen – auch hier hat man Angst vor Hexenwesen, geht jedoch davon aus, dass diese saubere Kehrgeräte niemals zum Fliegen verwenden würden.

Spinnereien rund um den Baum

Eine alte, in der Ukraine bekannte Legende erzählt von einer armen Frau, welche sich keine Dekoration für ihren Baum leisten konnte. Als sie am Weihnachtsmorgen erwachte, zierten Dutzende von Spinnweben die Zweige, welche im Morgenlicht nicht eklig, sondern sehr edel und magisch aussahen. Inspiriert von dieser Geschichte dekorieren Ukrainer ihre Bäume gerne mit Ornamenten in Spinnwebenform.

Mit der Bohne zur Krone

Dass die Franzosen kulinarischen Genüssen nicht abgeneigt sind, dürfte bekannt sein – zur Weihnachtszeit sollten sie jedoch vorsichtig zubeißen. In manchen “Galette des Rois”, einer Blätterteigspezialität mit Marzipan, verstecken die heimischen Köche gerne eine kleine Porzellanfigur oder Bohne, welche mit eingebacken wird. Wer auf die sogenannte “fève” beißt, darf sich im besten Fall eine Krone aufsetzen. Im schlimmsten Fall wird eine Krone vom Zahnarzt nötig…

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