Lebensgefährliche Mythen und wahre Fakten über Feuersalamander
Feuersalamander können Feuer löschen! Das dachten Menschen früher wirklich, mit dramatischen Folgen für die Tiere. Man glaubte, das weiße Sekret, das sie über ihre Hautdrüsen ausscheiden, könne Brände löschen. So wurden die unschuldigen, gelb-gefleckten Amphibien ins Feuer geworfen. Diesem Mythos verdankt der größte heimische Schwanzlurch auch seinen Namen.
Tatsächlich dient das giftige Sekret dazu, Fressfeinde und Krankheiten vom Leib zu halten. Nach etwa zwei bis drei Jahren sind die Giftdrüsen eines Feuersalamanders vollständig ausgebildet. Ältere Tiere können ihr Gift sogar bis zu einem Meter weit aus ihren Drüsen am Kopf spritzen. Bei Menschen verursacht es ein unangenehmes Brennen auf der Haut, bei Tieren kann es sogar tödlich wirken – deshalb haben erwachsene Feuersalamander so gut wie keine natürlichen Fressfeinde. Mit ihren schwarz-gelben Flecken- oder Streifenmustern, welche bei jedem Tier einzigartig sind, warnen die Amphibien vor ihrer Giftigkeit.
Der Mensch ist der größte Feind des Feuersalamanders. Der Ausbau und die Begradigung von Bächen, die Verschmutzung der Fortpflanzungsgewässer und der Straßenverkehr stellen eine erhebliche Bedrohung für die Tiere dar. Um das ökologische Gleichgewicht in den Lebensräumen zu bewahren, sind sie deshalb gesetzlich besonders geschützt.
Feuersalamander leben in den Laubmischwäldern der Europäischen Mittelgebirge mit kühlen Quellbächen, Quelltümpeln und quellwassergespeisten Kleingewässern. Erwachsene Tiere verbringen ihr Leben an Land, während ihre Larven ans Wasser gebunden sind. In den kalten Monaten leben die gelb-gefleckten Amphibien in einer Winterstarre unter der Erde oder in feuchten Stollen.
Feuersalamander sind Fleischfresser und fressen generell alles, was sie überwältigen können, z.B. Schnecken, Tausendfüßler oder Asseln. Die im Wasser lebenden Larven fressen hingegen eher Steinfliegenlarven, Wasserasseln oder Bachflohkrebse. Wenn die Nahrung für die Tiere knapp wird, gehen sie sogar zu Kannibalismus über und fressen ihre Artgenossen.