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Samstag, 18 Mai 2024
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„Astronautentechnik“ für Profikicker

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Wie Leistungssport und Medizin kooperieren

Zwischen einer Sportarena auf der Erde und der Internationalen Raumstation herrschen einige Höhenkilometer Unterschied – dennoch haben Profiathleten und Astronauten eines gemeinsam: Für ihr Training wird manchmal künstlich der Zustand der Schwerelosigkeit hergestellt. Bei den Weltraumfahrern geschieht dies z.B. in einem Flugzeug, welches schnell in den Sinkflug übergeht. Für Profisportler gibt es hingegen sogenannte AlterG-Maschinen, welche durch einen speziellen „Luftgürtel“ im Beckenbereich Laufen „wie in der Schwerelosigkeit” erlauben. Abgesehen von solchem Spezialequipment können Hochleistungsathleten noch auf andere Ressourcen zurückgreifen, welche z.B. nach Verletzungen die möglichst schnelle Rückkehr zum Sport ermöglichen sollen.

„Der Unterschied liegt prinzipiell in den vorhandenen Strukturen rund um den Spitzensport“, betont der in Regensburg tätige Kniegelenksspezialist Dr. Prof. Johannes Zellner. „Man versucht zum einen, möglichst frühzeitig zu behandeln, zum andern kann man in der postoperativen Rehabilitation oft gleich ‘in die Vollen’ gehen, mit maximaler Betreuung durch Profis”. Dass dies häufig zu einer schnelleren Genesung führt, ist u.a. darauf zurückzuführen, dass bei Spitzensportlern Muskelapparat & Co. besser ausgebildet sind als bei den meisten Freizeitathleten. Zum anderen hegen sie seltener Angst vor erneuten Verletzungen und schonen sich in der Reha-Zeit nicht auf die falsche Weise.

In den vergangenen Jahren wurde das Zusammenspiel zwischen Sport und Medizin immer enger. „Früher gab es die ein oder andere Koryphäe, auf die gehört wurde“, so Zellner, „heute geben die Sportmediziner verstärkt das Wissen weiter“. Das geschieht durch regen Austausch – im Bereich Fußball z.B. im Rahmen des FIFA Medical Center of Excellence-Projektes. Hier werden verschiedene Beteiligte von Sport und Medizin zusammengeholt, unter anderem mit dem Ziel, durch wissenschaftliche Forschung Verletzungsrisiken zu minimieren. „Ich denke, dass die Belastung in vielen Bereichen des Spitzensports größer geworden ist, da geht es mehrmals in der Woche zu Begegnungen, die hohe Leistungen erfordern.“ Umso mehr ist Prävention nötig, welche Überlastungen oder Verletzungen bestenfalls verhindert.

Dass Sportvereine eigene Medizinexperten beschäftigen, ist insbesondere im Profifußball schon seit mehreren Jahrzehnten üblich. Auch einige Klassen unter der Bundesliga kommt es jedoch nach Zellners Beobachtungen zu einem stärkeren Zusammenwirken von Vereinen und Medizinern vor Ort. Und durch regen Austausch profitierten auch die „unteren“ Ligen von wissenschaftlicher Forschung. „Gerade im Bereich des Kreuzbands gibt es da einige Erkenntnisse aus dem Spitzensport, welche nun dem Breitensport zugutekommen.“ Dass medizinische Erfahrungen aus Regional- und Kreisligen in den höheren Klassen übernommen werden, komme jedoch ebenso vor.

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