Ausflugsziele für die Osterzeit
Friedrich der Große gilt als „Erfinder“ der Schulferien – er ordnete 1749 unterrichtsfreie Tage an, nachdem sein Vater 1717 die allgemeine Schulpflicht eingeführt hatte. Hinter der vom Preußenkönig initiierten „Auszeit vom Klassenzimmer“ stand jedoch nicht vorrangig die Idee, den Schülern eine Erholungsphase zu gönnen, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit: In der damals noch stark landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft war es in vielen Familien eine (nötige) Selbstverständlichkeit, dass die Kinder auf dem Hof mitarbeiteten – insbesondere in Zeiten, in denen es viel zu tun gab. In der Ära vor der Industrialisierung waren viele Schulferien terminlich mit religiösen Festen verknüpft, aber eben auch mit Erntephasen. Noch heute werden z.B. die Herbstferien im Volksmund vereinzelt als „Kartoffelferien“ bezeichnet…
Inzwischen sollen Schulferien ganz offiziell der Entspannung der Schüler dienen – viele Pädagogen empfehlen dennoch, sich in dieser Zeit den gelernten Stoff hin und wieder selbständig vorzuknöpfen. Die Krux bei der Sache: Die in Deutschland über das Jahr verteilten Schulferien umfassen wesentlich mehr Tage als der durchschnittliche Urlaubsanspruch berufstätiger Eltern. Wie beides in Einklang gebracht wird, ist von Familie zu Familie unterschiedlich. Eine Studie, für die mehr als 1000 Menschen mit Kindern befragt wurden, ergab: 68 Prozent der Familien wollen in diesem Jahr ein- bis zweimal verreisen, 28 Prozent planen sogar, häufiger wegzufahren. Ein „vernünftiges” Preis-Leistungsverhältnis und familientaugliche Angebote stehen dabei für die meisten Befragten weit oben auf der Liste der Entscheidungskriterien.
Gerade wenn in den Schulferien im Sommer eine längere Fernreise geplant ist, müssen berufstätige Eltern mit den Urlaubstagen in den „kleineren“ Ferien haushalten. Die unterrichtsfreie Zeit rund um Ostern wird deshalb gerne für Ausflüge zu Destinationen genutzt, die in einigen Stunden oder wenigen Tagen erlebbar sind. Die gute Nachricht: Die Zahl der potenziellen Ziele ist hier so hoch wie nie zuvor. Neben den ohnehin auf Familien ausgerichteten Freizeitparks, von denen viele rund um Ostern in die neue Saison starten, existieren zahlreiche weitere Angebote mit generationsübergreifendem Spaß- bzw. Erlebnisfaktor – von der Go-Kart-Bahn über den Hochseilgarten bis zur Therme. Zu „Klassikern“ wie Tierpark oder Sommerrodelbahn gesellen sich jüngere Trends wie Escape Rooms, Schwarzlicht-Minigolf und Virtual-Reality-Attraktionen. Sowohl für kühl-verregnete als auch sonnig-warme Ferientage gibt es Ziele, die vom Raum Neumarkt gut erreichbar sind. Auch Einrichtungen, in denen Kulturgenuss oder Wissensvermittlung im Vordergrund stehen, haben Familien als Zielgruppen stärker im Fokus als früher – Museen & Co. setzen auf kindertaugliche Konzepte und interaktive, teilweise spielerische Komponenten. Es sollte also im Grunde für jeden Geschmack etwas dabei sein. Und wenn das Interesse der Sprösslinge bei einer Unternehmung mal nicht hundertprozentig getroffen wird und dies für Unmut sorgen sollte, sei Eltern folgendes empfohlen: Erinnern Sie den Nachwuchs daran, dass es Generationen von Kindern gab, für die „Ferien auf dem Bauernhof“ sehr wenig mit Erholung zu tun hatten…