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Samstag, 8 November 2025
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Unterschätzte Unfallgefahren in der kühlen Jahreszeit

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Richtiges Verhalten bei Wildunfällen

Rund 250.000-mal pro Jahr passiert in Deutschland ein Wildunfall mit Reh, Hirsch oder Wildschwein. Für die Tiere endet das meist tödlich, aber auch Menschen kommen immer wieder zu Schaden. Besonders hoch ist das Risiko von Oktober bis Dezember, dann sind Wildtiere besonders viel unterwegs, u.a. um sich Fettreserven für den Winter anzufressen oder Partner zu suchen. Zusätzlich fällt der Berufsverkehr oft in die Dämmerungsphasen.

Für diese Zeit rät der Deutsche Jagdverband vor allem: Fuß vom Gas! Das erhöht die Reaktionszeit und vermindert den Bremsweg, auch ein eventueller Aufprall verläuft glimpflicher. Auf Landstraßen entlang von Wiesen und Maisfeldern und in Waldgebieten sollte speziell in der Dämmerung sehr aufmerksam gefahren werden. Da Wildtiere gern vertraute Pfade nutzen, sind neu angelegte Straßen in Waldgebieten besonders kritisch. Wer ein Tier vor sich sieht, sollte bremsen, abblenden und hupen, um ihm Gelegenheit zur Flucht zu geben. Ein Wildtier kommt selten allein, deshalb sollte man auf eventuell nachfolgende Artgenossen achten. Lässt sich eine Kollision nicht mehr vermeiden, sollte man kein Ausweichmanöver riskieren, sondern scharf bremsen und das Lenkrad gut festhalten.

Nach einem Wildunfall ist als erstes die Unfallstelle zu sichern, indem man die Warnblinkanlage anschaltet, eine Sicherheitsweste anzieht und erst anschließend das Warndreieck aufstellt. Die Polizei sollte immer verständigt werden – sie nimmt den Unfall auf und stellt auch eine Bescheinigung für die Versicherung aus. Auf keinen Fall darf das tote Tier mitgenommen werden – das wäre Wilderei. Falls man es von der Fahrbahn ziehen möchte, sollten wegen einer möglichen Infektionsgefahr Handschuhe getragen werden. Vor lebenden Tieren sollte man lieber Abstand halten und auch flüchtendem Wild nicht folgen. Es ist aber wichtig, sich die Fluchtrichtung zu merken und der Polizei mitzuteilen. Jäger können ggf. mit speziell ausgebildeten Hunden schwerverletzte Tiere finden und diese von ihren Qualen erlösen.

Da Wildtiere – anders als Haustiere – als „herrenlos“ gelten, zahlt bei Wildunfällen nicht automatisch der Jagdpächter für eventuelle Schäden. Viele Teilkaskoversicherungen kommen in diesen Bereichen für Schäden am eigenen Fahrzeug (mit Selbstbeteiligung) auf, verlangen allerdings oft Beweise, dass es sich um Wildunfälle gehandelt hat. Zudem sind oft nur Vorfälle mit bestimmten Wildtierarten abgesichert. Bei Vollkaskoversicherungen entfällt die Beweispflicht meist.

Um Wildunfall-Schwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen, werden die Daten von Zusammenstößen und Tierfunden bundesweit im Tierfund-Kataster erfasst. Mit der zugehörigen App, die kostenlos für iPhone oder Android erhältlich ist – etwa unter www.tierfund-kataster.de – geht das ganz einfach. So können auch Privatpersonen dazu beitragen, die Straßen für Wildtiere und Menschen sicherer zu machen.

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