Sankt Augustin (dpa) – Nach einem Brand mit zwei toten Feuerwehrleuten in Sankt Augustin bei Bonn sind die Löscharbeiten abgeschlossen. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, dauern die Räumarbeiten jedoch noch mehrere Tage an. Ein Brandermittler werde sich vor Ort noch ein Bild machen müssen. Das Feuer in dem Motorradladen war gestern Abend aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen.
Nach Angaben der Stadt kommt es wegen der Arbeiten auch am Morgen noch zu Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt des Stadtteils Niederpleis. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Ebenso bleibe ein Kindergarten geschlossen.
Traurige Gewissheit in den Morgenstunden
Über die Räumarbeiten am Brandort hinaus sind die Stadt Sankt Augustin sowie das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen in tiefer Trauer: Bei dem Löscheinsatz waren zunächst zwei Feuerwehrleute vermisst worden. In den frühen Morgenstunden gab es dann die Gewissheit, denn während der Bergungsarbeiten wurden beide tot aufgefunden, wie die Stadt per Facebook mitteilte.
Bei den beiden Vermissten handele sich um einen Mann und eine Frau der Freiwilligen Feuerwehr, hatte Bürgermeister Max Leitterstorf noch am Sonntagnachmittag gesagt. “Dieses tragische Ereignis macht uns alle bestürzt und fassungslos”, betonte er nach dem Fund der Leichen. “In erster Linie sind unsere Gedanken und unser Mitgefühl bei den Familien und Angehörigen der beiden sowie bei ihren Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin”, hieß es weiter. Die Stadt werde die beiden Mitglieder der Feuerwehr nie vergessen.
Wüst drückt Anteilnahme aus
Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) äußerte per Twitter seine Anteilnahme. “In tiefer Trauer gedenken wir der mutigen Feuerwehrleute, die heute ihr Leben bei einem Einsatz in Sankt Augustin verloren haben.” Ihr selbstloser Einsatz verdiene den größten Respekt, schrieb er weiter. Seine Anteilnahme gelte den Hinterbliebenen.
Ebenso zeigte sich der Deutsche Feuerwehrverband betroffen. “Wir sind erschüttert!”, schrieb Verbandspräsident Karl-Heinz Banse bei Twitter. Seine Gedanken seien bei den Familien der Verstorbenen.
Mehr als 200 Einsatzkräfte waren vor Ort, um den Brand in dem Motorradgeschäft mit angrenzender Werkstatt zu löschen. Elf von ihnen seien verletzt worden, fünf der Verletzten in Krankenhäuser gebracht worden. Die Verletzungen hätten auch mit der großen Hitze gestern zu tun. Die Brandursache war zunächst unklar.
Nach dem Vorfall sei die gesamte freiwillige Feuerwehr von Sankt Augustin außer Dienst gestellt worden, sagte Leitterstorf. Feuerwehrleute aus anderen Kommunen hätten die Löscharbeiten übernommen.
Die Feuerwehr war gegen 11.18 Uhr alarmiert worden. Der Brandort lag in einer zentral gelegenen Straße mit Wohnhäusern und Geschäften. Anwohnerinnen und Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wie der Sprecher sagte. Dafür sei unter anderem über die Warn-App “Nina” eine Meldung verschickt worden.