München (dpa/lby) – Die Münchner Paartherapeutin Heike Melzer empfiehlt «spezielle Beziehungsregeln zur Wiesn». «Auch wenn man seinem Partner vertraut, ist es manchmal nicht verkehrt, noch mal ausdrücklich zu definieren: Was darf passieren in dem Zelt und was nicht?», sagte sie der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagsausgabe). «Natürlich lernt man auf der Wiesn schneller und leichter Flirtpartner kennen als anderswo, aber dem Alkohol kann man am Ende nicht einfach die Schuld fürs Fremdgehen geben.»
Sollte es zum Fehltritt kommen, müsse sich jeder gut überlegen, ob er das seinem Partner beichte oder nicht. «Es kommt aber natürlich auch darauf an, was man zu beichten hat – ob man jemand anderen geküsst hat oder ob man im Vollsuff ein Kind gezeugt hat», sagte Melzer. «Statistisch gesehen halten meisten Paare doch mehr aus, als beide Partner anfangs dachten.» Manchmal bräuchten sie dabei aber Hilfe: «In München ist die Wiesn definitiv auch ein wichtiges Event, wenn es um zusätzliche Arbeit für Paartherapeuten geht.»
Melzer schließt allerdings auch nicht aus, dass die Wiesn sogar ein Ort für die große Liebe sein kann und Singles dort einen Partner finden können. «Genauso gibt es natürlich auch Menschen, die auf der Wiesn feiern, am nächsten Morgen in einem fremden Bett aufwachen und sich sagen: «Wow, toll dass wir uns kennengelernt haben, lass uns zusammenbleiben.»»