Berlin (dpa) – Brennende Müllcontainer und Eier-Würfe auf Polizisten statt ausgelassener Halloween-Partys: In mehreren Regionen Deutschlands ist es am Montagabend zu Randalen gekommen.
In Hamburg versammelten sich laut Polizei vor allem in den Stadtteilen Harburg und Wilhelmsburg jeweils bis zu 150 Menschen unangemeldet. Beim Versuch, diese Versammlungen aufzulösen, seien Steine, Böller, Flaschen und Eier aus der Menge auf die Polizistinnen und Polizisten geworfen worden. In anderen Regionen liefen Feiern aus dem Ruder.
In Nordrhein-Westfalen wurden in Lünen (Kreis Unna) ebenfalls Einsatzkräfte angegriffen – erst mit Eiern, dann mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik. An den Aktionen waren demnach nach ersten Erkenntnissen mehrere Kleingruppen beteiligt. Einzelne Teilnehmer seien bereits identifiziert worden. Insgesamt wurden wohl drei Streifenwagen beschädigt, die Polizisten blieben unverletzt.
In Baden-Württemberg trieben es rund 20 Jugendliche in Friedrichshafen besonders schlimm. Sie belästigten Anwohner nach Angaben der Polizei mit Lärm, Eierwürfen und Feuer. Als Beamte eintrafen, seien auch sie mit Eiern und Steinen beworfen worden, zudem seien eine Matratze und eine Mülltonne angesteckt worden, hieß es in einem Einsatzbericht. Die teilweise vermummten Jugendlichen flohen in unterschiedliche Richtungen.
Rücksichtslosigkeit und Schadenfreude
«Viel zu tun», fasste ein Polizeisprecher in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz die Situation zusammen. Dort wurden die Beamten eigenen Angaben zufolge mehrfach gerufen, weil Halloween-Feiern in Schlägereien vor Gaststätten ausuferten. Es sei aber niemand verletzt worden. Außerdem wurden Häuser und Autos mit Eiern beworfen und Böller abgeschossen.
Auch in anderen Städten im Südwesten gab es Beschädigungen durch Eier. Einige «Monster» hätten nicht durch Kostümierungen, sondern durch «besondere Rücksichtslosigkeit und Schadenfreude auf sich aufmerksam gemacht», bilanzierte die Polizei dort.
In Hamburg betonte aber ein Polizeisprecher: «Man muss wirklich festhalten, dass die überragende Mehrheit der Kinder und Jugendlichen friedlich durch die Straßen gezogen ist. Das gehört auch zur Wahrheit dazu.» In den vergangenen Jahren hätten aber eben auch Krawallmacher Halloween für sich entdeckt.
Ein unschönes Erlebnis mit Grusel-Faktor hatte eine Frau in Gelsenkirchen: Während sie auf einer Halloween-Party feierte, brach ein 13-Jähriger in ihr Haus ein. Eine Nachbarin hatte laut Polizei ein Klirren auf der Terrasse gehört. Als die Bewohnerin zusammen mit zwei Begleitern daheim ankam, entdeckte sie die eingeschlagene Terrassentür und hörte Geräusche aus dem Obergeschoss. Im Schlafzimmer fand die Frau den 13-Jährigen unter dem Bett versteckt. Die Polizei übergab den Jugendlichen in die Obhut des Jugendamtes.