Vereinte Power aus der Landwirtschaft
Am vergangenen Freitag lud der Bayerische Bauernverband (BBV) zum traditionellen Landfrauentag ins Neumarkter Johanneszentrum ein. Bezirks- und Kreisbäuerin Rita Götz begrüßte rund 250 Gäste und verwies in ihrer Ansprache nicht nur auf die Erfolge der vergangenen Jahre, sondern auch auf die Herausforderungen der Zukunft. Mit über 12.000 Mitgliedern bilden die bayerischen Landfrauen eine starke Gemeinschaft. Sie setzen sich – sowohl haupt- als auch ehrenamtlich – täglich für Bildung, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt ein. Als Expertinnen für Ernährung, Hauswirtschaft und Landschaftspflege rückt für sie die Bildungs- und Aufklärungsarbeit zunehmend in den Fokus, etwa durch Projekte wie „Schule fürs Leben“.
Fulltime-Job
Neben Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger würdigte auch Finanzminister Albert Füracker die wichtige Arbeit der Landfrauen, bevor Landtagspräsidentin Ilse Aigner ans Rednerpult trat. Mit ihrer Erfahrung als frühere Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz kennt sie die Sorgen und Nöte der Branche genau. „Ohne Landfrauen wäre die bayerische Agrarkultur nicht das, was sie ist: ein starkes Fundament der Gesellschaft.“ Neben der Bewirtschaftung von Höfen übernehmen sie Aufgaben wie Kindererziehung, Pflege von Angehörigen und Engagement in den Gemeinden – eine Leistung, die laut Aigner weit über einen Fulltime-Job hinausgeht. Zudem hob die CSU-Politikerin hervor, dass die bäuerliche Wirtschaft nicht nur tief in der Tradition verwurzelt ist, sondern auch entscheidend zum Erhalt regionaler Produkte beiträgt. Dafür brauche es verlässliche Rahmenbedingungen.
Verschwendung von Lebensmitteln
Über das eigene Gewicht spricht „Frau“ normalerweise ungern – doch Ilse Aigner machte in Neumarkt eine Ausnahme: „76 Kilo Lebensmittel landen in Deutschland pro Person und Jahr im Müll – das entspricht ungefähr meinem Körpergewicht!” Sie forderte ein bewussteres Einkaufsverhalten und eine durchdachte Lagerung von Lebensmitteln. Zudem erinnerte sie daran, dass ein Mindesthaltbarkeitsdatum kein Verfallsdatum sei, sondern lediglich eine Orientierungshilfe.
