Beim „Orchester Kunterbunt” ist der Name Programm
Die Musik ist eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen und bedeutender Bestandteil unseres Lebens. Sie ist nicht nur eine reine Abfolge von Tönen, sondern Ausdruck von Gefühlen. Und weil sie ohne Worte auskommt, kennt sie weder Sprachbarrieren noch Altersgrenzen und ist zudem ideale Plattform für Menschen mit Handicap. Denn Musik verbindet. Oberflächlichkeiten wie Herkunft, Hautfarbe, körperliche und geistige Einschränkungen zählen nicht. Allein wichtig sind der Spaß und die Freude am Tun.
Gelebte Inklusion
2006 war das Gründungsjahr des integrativen „Orchester Kunterbunt” an der Städtischen Sing- und Musikschule. Seitdem machen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Musik. Für sie ist das nicht nur eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung, sondern vor allem Teamwork und gelebte Inklusion. Allerdings braucht es Menschen wie Evelyn Ebert, die sich mit Leidenschaft und Herzblut für solche Projekte einsetzen. Die Musikschullehrerin, Initiatorin und Leiterin des Orchesters weiß, wie positiv Rhythmus und Melodien auf Körper, Geist und Seele wirken. Besonders Menschen mit geistiger Beeinträchtigung finden schnell Zugang zur Musik. „Jeder Einzelne trägt zur Entstehung eines Songs bei – und sei es lediglich mit nur einem Ton oder dem Umblättern.” Das Projekt lebt und profitiert davon, dass jeder Mensch anders ist. Als Anerkennung für das Engagement gab es 2009 den Kulturförderpreis der Stadt Neumarkt und 2018 den Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz.
Musik verbindet
Das Repertoire der rund 35 Mitglieder im Alter zwischen 12 und 78 Jahren reicht vom Schlager über die Volksmusik bis hin zu klassischer Musik und bekannten Ohrwürmern. Neben Keyboard, Gitarre, Quer- und Blockflöte kommen bei den Instrumentalstücken auch Saxophon, Geige, Akkordeon und Veeh-Harfe zum Einsatz. Um nicht aus der Übung zu kommen, wird einmal pro Woche in entspannter Atmosphäre und ohne Leistungsdruck im Foyer des Turnerheims geprobt. „Am Ende kommt es gar nicht darauf an, einen hochdotierten Musikpreis zu gewinnen, sondern einfach Freude zu haben. Freude daran, die Musik zu erleben, in Kontakt zu anderen Menschen zu treten und selbst etwas zu erschaffen”, betont Bezirksrätin und aktives Gruppenmitglied Heidi Rackl.