Unverzichtbar in vielen Speisen
Von den einen wird er geliebt, von den anderen gehasst: Der Knoblauch (Allium sativum). Wegen seines intensiven Geruchs kommt er schon seit langer Zeit als Gewürz- und Heilpflanze zum Einsatz. Bei den Ägyptern, Griechen und Römern wurde er sogar als billige Volksnahrung täglich in großen Mengen konsumiert. Angeblich sollen auch die Arbeiter beim Pyramidenbau täglich eine Ration zusammen mit Rettich und Zwiebeln erhalten haben.
Die deutsche Bezeichnung „Knoblauch“ entstand aus dem althochdeutschen Wort „klioban“, welches so viel wie „spalten“ bedeutet und auf das Aussehen der Knoblauchzehen zurückgeht. Der typische Knoblauchgeruch entsteht übrigens erst bei der Verarbeitung und dem Verzehr. Das liegt daran, dass beim Quetschen, Pressen oder Schneiden der Zehen die Zellen der Pflanze verletzt werden. Enzyme wie die Alliinase kommen dann in Kontakt mit schwefelhaltigen Verbindungen wie dem geruchlosen Alliin. Dadurch kommt es zum Abbau dieser Verbindungen, wodurch die geschätzten Wirkstoffe wie das Allicin und andere Produkte entstehen. Wird der Knoblauch erhitzt, entstehen weitere schwefelhaltige Verbindungen, die für die Gesundheit förderlich sind. Es konnte bereits bewiesen werden, dass die Inhaltsstoffe unter anderem eine blutdrucksenkende, appetitanregende und cholesterinsenkende Wirkung haben.
In erster Linie dienen die Inhaltsstoffe im Knoblauch allerdings nicht den Menschen, sondern der Pflanze selbst. Denn die Alliin-Alliinase-Reaktion wird auch ausgelöst, wenn Insekten, Parasiten oder Mikroorgansimen die Pflanze schädigen. Allicin, welches antibiotische Wirkung besitzt, entsteht und schlägt so manchen Fraßfeind in die Flucht. Da liegt die früher gängige Annahme der Abwehrwirkung des Knoblauchs gegen den bösen Blick und Vampire gar nicht mehr so fern…

Angebaut werden die ursprünglich aus Asien stammenden Zehen heute zu über 70 % in China. Wer die scharf-würzigen Zehen jedoch selbst kultivieren möchte, sollte für einen hohen Ertrag die Knoblauchzehen im Herbst im Abstand von 20 cm in 5 bis 6 cm Tiefe in die Erde stecken. Geerntet werden kann dann ab Anfang Juli, wenn das obere Drittel des oberirdischen Laubes welk ist.
Für alle Knoblauch-Fans hier noch ein Tipp: Zum Würzen von Salaten eignet sich auch eine heimische Wildpflanze, die ebenfalls Knoblauchduft verströmt. Die Rede ist von der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) – mit ihren herzförmigen Blättern und weißen Kreuzblüten findet man sie z.B. an Gewässerrändern, in Laubwäldern und Hecken. Für Salate oder zerstoßen als schmackhaftes Pesto ist das wilde Kraut hervorragend geeignet. Zudem können die schwarzen, scharfen Samen als Pfefferersatz genutzt werden. Alle Pflanzenteile wirken antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend.