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Sonntag, 16 März 2025
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Ohne Moos nichts los

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Warum die vermutlich älteste Landpflanze bis heute von hoher Bedeutung ist

Text: Katrin Mayer

Dank ihrer Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit konnten die 16.000 verschiedenen Moosarten alle Klimazonen der Erde besiedeln. Mit speziellen Anpassungen trotzen Moose den lebensfeindlichsten Umwelteinflüssen. Trockenzeiten von mehreren Monaten können sie durch das Herunterfahren ihres Stoffwechsels mit Leichtigkeit überstehen. Kommt dann der langersehnte Regen, nehmen die fast ausgetrockneten Zellen wieder Wasser auf und das Moos erwacht zu neuem Leben. Im feuchten Zustand verringern dann sogenannte Rollblätter die Wasserverdunstung über die Oberfläche und Glashaare reduzieren die intensive Sonneneinstrahlung.

An schattigen Orten, z.B. Wäldern, ist Licht Mangelware und die Moosarten müssen diesbezüglich gut haushalten. Ihnen wachsen deshalb sogenannte Papillen, welche auftreffendes Licht weit streuen, um die eintreffenden Strahlen möglichst gut zu nutzen.

Wasser nehmen die Moose in Form von Regen über ihre Blättchen auf. Spitzenreiter beim „Wasserspeichern“ ist das Torfmoos, es kann „schwammartig“ das 26-fache seines Trockengewichts aufnehmen. Außerdem filtern Moose Nährstoffe, aber auch Schadstoffe aus dem Regen. Im Trend liegen aktuell Mooswände, die nicht nur schön aussehen, sondern für ein angenehmes Raumklima sorgen und zudem Schall absorbieren.

Schon seit vielen Jahrhunderten nutzen Menschen Moose für die verschiedensten Zwecke, so setzte man sie früher wegen ihrer Saugstärke auch als Babywindeln oder Menstruationsbinden ein. Daneben wurden sie auch als Dämmstoff oder Füllmaterial verwendet. Der Name der Gattung „Hypnum“ – also Schlafmoos – rührt daher, dass diese Moose gerne als Füllmaterial in Matratzen verwendet wurden. In der traditionellen Chinesischen Medizin setzt man bis heute auf die antimikrobielle Wirkung.

Die Gattung der Torfmoose ist am bedeutsamsten, denn aus ihnen und weiteren unzersetzten Überresten von Pflanzen entstand über viele Jahrtausende hinweg wertvoller Torf. Dieser findet als Brennstoff oder nährstoffreicher Bestandteil in über 50 Prozent der in Deutschland angebotenen Blumenerden Verwendung.

Der Torf stammt aus Mooren, die wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen darstellen und als Kohlenstoffspeicher wichtig im Kampf gegen den Klimawandel sind. Wird Torf aus den Mooren abgebaut, wird eine große Menge an Kohlenstoff, die zuvor im Boden gebunden war, als Kohlenstoffdioxid frei.

Dieses Widertonmoos gehört zu den Laubmoosen, die kleinen spitzen Blättchen sind gut zu erkennen. Foto: K. Mayer

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