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Montag, 17 März 2025
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Alte Scheunen im Spagat zwischen Tradition und Moderne

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Alte Bauernhäuser, Ställe und Scheunen prägen noch immer das Ortsbild unserer Dörfer. Sie sind Ausdruck regionaler Identität, sie stehen für Heimatbewusstsein und Tradition. Doch der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft führt zu einem enormen Funktionsverlust der historischen landwirtschaftlichen Baukultur in Deutschland und Europa. Die alten Scheunen, Zeugnis traditioneller Handwerkskunst und ländlicher Kultur, werden nicht mehr genutzt, sie verfallen oder werden sogar abgerissen.

Hier setzt das von der Europäischen Union geförderte Projekt „BarnCulture“ des Landschaftspflegeverbands Neumarkt in Zusammenarbeit mit zwei Projektpartnern aus Ungarn und Rumänien an: Architekten, Architektinnen und Kunstschaffende aus Ungarn, Siebenbürgen (Rumänien) und Bayern erarbeiten innovative, nachhaltige Lösungen für den Umbau traditioneller Scheunen. „Es geht darum, die Schönheit und Geschichte alter, ungenutzter Scheunen zu bewahren und sie gleichzeitig in funktionale Räume umzuwandeln, die den heutigen Ansprüchen gerecht werden.“, erklärt Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt.

Nach einem Studienbesuch der ungarischen und rumänischen Teilnehmer in Neumarkt im letzten Jahr trafen sich heuer alle Projektpartner zum fachlichen Austausch in Ungarn. Im bisherigen Projektverlauf besichtigte die Gruppe gelungene Scheunenumbauprojekte in Neumarkt und machte sich mit den traditionellen Handwerkstechniken und Baustoffen historischer Scheunen vertraut. Anschließend erarbeitete sie für zwei exemplarische, ungenutzte Neumarkter Scheunen Entwürfe für eine Umnutzung in Wohn-, Arbeit- oder Kulturräume. Beim Treffen in Ungarn präsentierten nun alle drei internationalen Teams ihre Umbauentwürfe und stellten sich dem Feedback der internationalen Kollegen. „Es ist wirklich spannend zu sehen, auf welch unterschiedliche Weise sich die drei internationalen Teams mit der Thematik beschäftigt haben und welch kreative Ideen zur Umwandlung ungenutzter Scheunen entstanden sind“, freut sich Projektmanagerin Tina Dünzkofer. Die Entwürfe werden im Jahresverlauf finalisiert und dann in einem Best-Practice-Guide veröffentlicht, der einfache Lösungen und Ideen für den Umbau ungenutzter Scheunen bieten soll, die den Charakter der Gebäude bewahren.

Eine Tagesexkursion in das Oberland des Plattensees bildete den Abschluss der Studienreise. Besonders interessant gestaltete sich der Besuch des historischen Dorf Vöröstó. Der Ort wurde im 18. Jahrhundert von deutschen Bauern, den sogenannten Donauschwaben, besiedelt. Die besondere Struktur des Dorfes mit einer durchgehenden Scheunenreihe um den Ort herum sowie die traditionelle Bauweise der Häuser sind bis heute erhalten. Viele ansässige Familien haben die Landwirtschaft jedoch aufgegeben, die Scheunen verfallen ungenutzt. Zur Bewahrung des traditionellen Ortsbilds und der Geschichte des Dorfes sanieren jedoch einige Eigentümer ihre Gebäude.

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