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Mittwoch, 24 Juli 2024
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Eine Handbreit Wasser unterm Kiel

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So wird der Traum vom eigenen Boot wahr

Im deutschen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Boot“ und „Schiff“ gerne durcheinandergemischt, manche Menschen sehen die Zahl der Masten oder die grundsätzliche Größe als ausschlaggebend für die Unterscheidung an. Fakt ist: Eine hochoffizielle Definition existiert nicht! Bei der deutschen Marine gilt zum Beispiel: Gibt es auf einem Wasserfahrzeug neben dem Kommandanten noch einen ersten Offizier mit Disziplinarbefugnis, gilt es als Schiff. Ist kein erster Offizier vorhanden, wird ein Vehikel mit ähnlicher Größe und Mannschaftsstärke jedoch als Boot bezeichnet. Das muss man als Landratte erst mal verstehen…

Klarer definiert ist der Begriff Sportboot. Hierunter fallen laut EU-Richtlinie alle Wasserfahrzeuge, die eine Rumpflänge zwischen 2,5 und 24 Metern haben und für Sport- und Freizeitaktivitäten bestimmt sind. Die Antriebsart ist zunächst unwesentlich. Für Sportboote gibt es anders als z.B. für PKW keine spezifische Versicherungspflicht, allerdings muss man für Schäden haften, welche in Zusammenhang mit dem Besitz oder Betrieb entstehen. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall eine Haftpflichtversicherung, welche diese Bereiche abdeckt. Diverse Versicherer bieten spezielle Pakete für Bootseigner und Wassersportler an, bei denen z.B. auch Schäden am eigenen Fahrzeug inkludiert sind. Ob ein Führerschein nötig ist, hängt von mehreren Kriterien ab, unter anderem von Bootslänge, Motorisierung und Einsatzgebiet – so gibt es zum Beispiel unterschiedliche Scheine für Seeschifffahrt und Binnenschifffahrt. Zudem existieren regionale Besonderheiten: Am Bodensee ist ein bestimmtes „Patent“ für Fahrzeuge ab einer gewissen Motoren- oder Segelgröße Pflicht.

Große Freiheit (Nr. 7)

Die obengenannten Gesetze sollen jedoch nicht davon abschrecken, sich den Traum vom eigenen Boot zu erfüllen – Vorschriften gibt es schließlich in den meisten Freizeitbereichen. Und wenn erst mal alle Formalitäten erfüllt sind, kann sich an Bord schnell das wohltuende Gefühl von großer Freiheit einstellen. Im Bereich der Sportboote gab es im Lauf des letzten Jahrzehnts bemerkbare Trends – zum Beispiel die steigende Beliebtheit von „Day-Cruisern“, welche vor allem für Tagestouren gedacht sind und u.U. etwas weniger Komfort für spontane Übernachtungen bieten. Boote mit Elektroantrieb sind ein Nischenthema. Zwar ist auf bestimmten Seen (z.B. Brombachsee, Chiemsee) der Betrieb von Verbrennermotoren nicht oder nur in speziellen Fällen erlaubt, dennoch ist das „Akku-Boot“ aktuell eher die Ausnahme als die Regel. Der Fakt, dass es auf dem Wasser keine Ladesäulen gibt, spielt hier sicher eine Rolle. Zudem werden in den Wintermonaten viele Boote gelagert, eine längere Nichtnutzung kann bei Akkus jedoch Probleme bereiten. Wer die Anschaffung eines Bootes für die Freizeit plant, muss u.a. auch die Frage klären, wo dieses untergebracht wird,  wenn es nicht durch die Wellen pflügt. Wer es stets mit nach Hause nehmen will, sollte „trailerbare“ Modelle ins Auge fassen, welche auf dem Anhänger transportierbar sind.

Übrigens: Die Überschrift dieses Artikels ist ein (vor allem im Norden) beliebter Gruß unter „Kapitänen“ und Bootseignern. Die erwähnte Handbreite Wasser unter dem Kiel wünscht man sich gegenseitig – in der Hoffnung, nicht auf Grund zu laufen und zur unfreiwilligen „Landratte“ zu werden.

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