London (dpa) – Großbritannien will Asylsuchende künftig auch auf Schiffen unterbringen und damit die Kosten deutlich senken. «Wir werden uns die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten ansehen, kostengünstige Unterkünfte, ehemalige Kasernen der Armee und – wo es angebracht ist und wie es anderswo in Europa gemacht wird (…) – Schiffe, wenn sie sicher und verantwortungsbewusst verwendet werden können», sagte Justizminister Dominic Raab der BBC.
Die bisherige Unterbringung in Hotels bringe «hohe Kosten für Steuerzahler» mit sich, sagte der konservative Politiker. Großbritannien zahlt derzeit laut eigenen Angaben täglich 6,8 Millionen Pfund (7,75 Mio Euro) für Hotels, in denen Migrantinnen und Migranten wohnen. Ein Drittel des britischen Entwicklungshilfebudgets wird einer Studie der Aufsichtsstelle Independent Commission for Aid Impact zufolge für die Unterstützung von Flüchtlingen und Asylsuchenden im Vereinigten Königreich ausgegeben. Darunter leide die Hilfe für Naturkatastrophen im Ausland, hieß es.
Wie Medien berichteten, sollen neu ankommende Migranten zunächst auf zwei Luftwaffenbasen untergebracht werden. Das sorgt aber auch innerhalb des Kabinetts für Ärger: Außenminister James Cleverly hat die geplante Nutzung eines Stützpunkts kritisiert, der in seinem Wahlkreis liegt.