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Mittwoch, 5 Februar 2025
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Keine Angst vor fliegenden Mäusen

Bei uns in Bayern leben 25 verschiedene Fledermausarten, welche alle unter Schutz stehen. Als nachtaktive Insektenjäger verbringen sie den Tag in schmalen Spalten an Häusern, in Dachböden, unter Dachziegeln und hinter Fensterläden oder in Baumhöhlen und unter Rinde. Der Unterschlupf hängt dabei von der jeweiligen Fledermausart ab – und von der Außentemperatur. Die Quartiere werden meist sogar jeden Tag gewechselt, was verschiedene Vorteile hat – beispielsweise werden Jäger wie Eulen und Katzen nicht so leicht angelockt.

Fledermäuse sehen mit ihren Augen nicht besonders gut, deshalb orientieren sich mithilfe ihrer Ohren über die Echoortung. Sie schicken Ultraschallwellen aus und wenn diese auf einen Baum oder ein Beutetier stoßen, werden sie reflektiert. Je nachdem wie lange es dauert, bis die Reflektion zur Fledermaus zurückkommt, weiß sie, wie weit Baum oder Beute entfernt sind. Das alles geht blitzschnell – in Bruchteilen von Sekunden.

Im Juni finden sich viele Fledermaus-Mütter in den sogenannten „Wochenstuben“ zusammen. Dort kommen die Jungtiere zur Welt und werden die ersten Wochen von den Müttern gesäugt – Fledermäuse gehören zu den Säugetieren. Erst im August, nach ungefähr sechs bis acht Wochen, sind die jungen Fledermäuse flugfähig und finden sich allein zu recht.

Große Wochenstuben von über 1000 Fledermäusen in Kirchtürmen sind meist vom Großen Mausohr bevölkert. Sie ist die größte bei uns vorkommende Fledermausart mit einer Flügelspannweite von 40 cm. Auch der Kirchturm in Loderbach beherbergt immer wieder Wochenstuben mit rund 100 Großen Mausohren. Am liebsten fressen diese flugunfähigen Laufkäfer, die sie am Boden von Laubwäldern jagen. Der Kot der Fledermäuse glitzert, weil sich darin die winzigen Teile der Käferflügel befinden.

Als Insektenvertilger haben Fledermäuse eine wichtige Funktion zur Regulierung der Ökosysteme. Jedoch schaden ihnen Pflanzenschutzmittel, die sie über die Insekten aufnehmen, und der generelle Lebensraumverlust. Die Lichtverschmutzung ist ein weiteres Problem. Viele Arten reagieren sehr sensibel auf Licht, während andere wie die Zwergfledermaus entdeckt haben, dass sich an Straßenlaternen besonders gut Nachtfalter jagen lassen. Die Zwergfledermaus ist übrigens unsere kleinste heimische Fledermaus und in den Sommermonaten häufig in unseren Gärten unterwegs. Mit einer Flügelspannweite von 24 cm und einem Gewicht von einem einzigen Stückchen Schokolade würde sie sogar in eine Streichholzschachtel passen.

Für uns Menschen sind Fledermäuse völlig harmlos. Zwar haben sie spitze Zähne, welche sie benötigen, um die harten Flügeldecken von Insekten zu zerknabbern, jedoch stehen Menschen und Haustiere nicht auf ihrem Speiseplan. Daher braucht niemand Angst vor Fledermäusen zu haben.

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