17.3 C
Neumarkt
Donnerstag, 11 September 2025
StartPanoramaDeutsche Feuerwehrleute in Spanien - 40 Waldbrände zugleich

Deutsche Feuerwehrleute in Spanien – 40 Waldbrände zugleich

Schaufenster Neumarkt

-Anzeige-
Anzeige

Die mehr als zweiwöchige Hitzewelle hat Spanien hinter sich. Aber die Waldbrände wüten weiter. Auch aus Deutschland treffen Feuerwehrleute ein. Wirklich helfen würde aber vor allem eins.

Madrid (dpa) – Zur Bekämpfung der schlimmsten Waldbrände in Spanien seit Jahrzehnten bereiten sich deutsche Feuerwehrleute aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Westen des Landes auf ihren Einsatz vor. Kurz nach der Ankunft in Aldeanueva del Camino in der Region Extremadura begannen die insgesamt 67 Einsatzkräfte, ihr Camp aufzuschlagen. Dort ganz in der Nähe, in Jarilla, wütet einer der größten Waldbrände, bei dem bereits mindestens 15.000 Hektar verbrannten. In Portugal gab es am Dienstag noch vier große Waldbrände.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez und der Präsident der Xunta de Galicia, Alfonso Rueda (l) während eines Besuchs im Operativen Koordinationszentrum gegen Waldbrände in Ourense. Sanchez ist in die von den Waldbränden in Ourense und Leon betroffenen Gebiete gereist, wo er mit den Leitern der Notfall- und Koordinierungsmechanismen zusammenkam. (zu dpa: «Deutsche Feuerwehrleute in Spanien – 40 Waldbrände zugleich»)

Regierungschef verspricht Hilfe

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und Innenminister Fernando Grande-Marlaska besuchten Jarilla am Nachmittag, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu verschaffen. Dabei kündigte Sánchez an, seine Regierung werde am Dienstag die am stärksten von den Bränden betroffenen Gebiete zu Notstandszonen erklären, um schnelle staatliche Hilfe für den Wiederaufbau zur Verfügung stellen zu können. «Wir werden den Anwohnern bei der Erholung und dem Wiederaufbau zur Seite stehen», versicherte er.

Zuständig für die Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden sind in Spanien die Autonomen Gemeinschaften, die in etwa die Funktion deutscher Bundesländer haben. Wegen der verheerenden Waldbrände im Norden und Westen des Landes hatte Sánchez am Wochenende seinen Sommerurlaub unterbrochen. Er besuchte bereits mehrere betroffene Gebiete. 

Foto: Fernando Otero/EUROPA PRESS/dpa

Da viele der regionalen Kräfte überfordert und wegen der Länge der Einsätze auch erschöpft sind, mobilisierte die Zentralregierung inzwischen Hunderte zusätzliche Soldaten. Sie ergänzen die Sondereinheit für Brandbekämpfung Ume des Militärs, die von Anfang an dabei ist.

Auch Frankreich, Italien und Finnland schickten Helfer und Löschflugzeuge, die Niederlande, Tschechien und die Slowakei Löschhubschrauber. Wirklich helfen würde aber vor allem Regen. Der aber ist laut Wetterdienst zumindest in den kommenden Tagen nicht zu erwarten.

Foto: Lalo R. Villar/AP/dpa

Gefährlicher Einsatz gegen die Flammen 

Der Kampf der Einsatzkräfte gegen die teils mehrere Meter hohen Feuerwände ist gefährlich. Durch heftige und schnell die Richtung ändernde Winde, die zum Teil von den riesigen Waldbränden selbst erzeugt werden, können die Helfer vom Feuer umzingelt werden. Ein spanischer Einsatzleiter sprach von einem Feuer-Tsunami. In Spanien starben bisher vier Menschen, in Portugal zwei. In Galicien wurden am Montagabend vier weitere Feuerwehrleute verletzt, davon einer mit schweren Verbrennungen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

Seit Jahresbeginn wurden nach vorläufigen Schätzungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS vom Dienstag bereits über 3.800 Quadratkilometer Natur zerstört – eine Fläche, die etwa deutlich größer als das Saarland (rund 2.570 Quadratkilometer) ist. Am schwersten betroffen sind im Nordwesten die Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León und Galicien. Neben der Extremadura ist auch Asturien betroffen.

Dünnbesiedelte Gebiete – Tausende Evakuierte 

Bisher wurden vor allem dünn besiedelte und teilweise nur schwer zugängliche Gebiete in gebirgiger Landschaft in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mussten bereits Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die Feuer zerstörten unter anderem auch Teile von Naturschutzgebieten.

Zu Wochenbeginn waren insgesamt 16 vorwiegend kleinere Landstraßen gesperrt. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien blieb am Dienstag am sechsten Tag in Folge eingestellt. Mancherorts kam es zu Protesten Betroffener, die sich über mangelnde Vorbeugung von Waldbränden und zu späte Hilfe gegen die Flammen beschwerten.

Gib uns ein "Gefällt mir" auf Facebook und bleibe informiert

1,876FansGefällt mir

-Anzeigen-

Bleiben Sie informiert mit unserem Newsletter

Der Wochenblatt Neumarkt Newsletter informiert Sie einmal in der Woche über aktuelle Nachrichten aus der Stadt- und dem Landkreis Neumarkt. Verpassen Sie keine Sonderangebote, Geschäftseröffnungen und vieles mehr.

Aktuelle Nachrichten

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren