Die Einrichtung der Räume entlastet nicht nur pflegende Angehörige
Am Montag dieser Woche wurde international der Tag der Pflege(nden) gefeiert. Als Datum wurde der 12. Mai gewählt, da an diesem Tag im Jahr 1820 Florence Nightingale geboren wurde – sie gilt als Mitbegründerin der modernen Krankenpflege.
In Großbritannien, ihrer späteren Heimat, steckte das Gesundheitswesen noch in den Kinderschuhen. Als Nightingale Zeuge wurde, wie eine Patientin wegen Unfähigkeit ihrer Pflegerin verstarb, reiften in ihr Ideen, wie der Bereich reformiert werden könnte…
Die Betreuung von Pflegebedürftigen ist eine höchst komplexe Aufgabe, welche zwar menschlich erfüllend, aber zeitlich, emotional und gesundheitlich sehr beanspruchend sein kann. Umso wichtiger ist es deswegen, Pflegende möglichst zu entlasten – sowohl berufsmäßige Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige, welche heutzutage in Deutschland die meisten Pflegebedürftigen betreuen.
Optimierung ist also Trumpf! Natürlich lässt sich nicht in jedem Haushalt „von Null auf“ ein Zimmer realisieren, welches die Pflegebedürfnisse berücksichtigt – hier gibt es oft bauliche bzw. finanzielle Grenzen. Doch auch mit kleinen Anpassungen lässt sich der Alltag durchaus erleichtern. Das beginnt schon bei der Platzaufteilung – je mehr das Bett der neue Lebensmittelpunkt des Pflegebedürftigen ist, desto einfacher zugänglich sollte es sein. Im besten Fall können „helfende Hände“ von mehreren Seiten gleichzeitig tätig werden, ohne dass dabei Einrichtungsgegenstände im Weg sind. Eine großzügige Planung erlaubt im Optimalfall auch den einfacheren Einsatz von Geräten wie z.B. Hebehilfen. Da Pflegende gerne auf „unnötige Lauferei“ verzichten, sollten oft benötigte Pflegeutensilien in Reichweite gelagert werden. Sofern Pflegebedürftige noch kleinere Strecken selbständig zurücklegen können, dürfen Möbel und Teppiche nicht zu Stolperfallen werden oder die Bewegung mit Gehhilfen einschränken.
Der Gesetzgeber berücksichtigt den Wunsch vieler Pflegebedürftigen, möglichst lange im „gewohnten Umfeld“ wohnen zu können – deswegen werden diverse Anpassungen des Wohnraums auch finanziell gefördert. Jedoch sollte bei Umbauten stets eines im Auge behalten werden: Für den Pflegebedürftigen ist die Räumlichkeit oft sein Lebensmittelpunkt! Nach Möglichkeit sollte diese also nicht das sterile Flair eines Krankenhauszimmers ausstrahlen, sondern persönlichen Geschmack, Wohnlichkeit und Erleichterungen im Pflegealltag unter einen Hut bringen. Florence Nightingale wird ein dazu passendes Zitat zugeschrieben: „Ärzte beschäftigen sich mit Krankheiten, Krankenschwestern beschäftigen sich mit Menschen.“