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Donnerstag, 11 September 2025
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Vom feste Arbeiten und Feste feiern

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Die passende Location für Firmenevents

Foto: Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Die Partyhütchen bilden einen starken Kontrast zu den Herren mit Anzug und Krawatte und den Damen in brav geschnittenen Röcken. Es wirkt so, als seien die Mitarbeiter der Sparkasse Coburg soeben erst hinter ihren Schreibtischen und Kassenschaltern hervorgekommen und würden nun mit „Minimalverkleidung“ zum geselligen Teil übergehen. Der oben abgebildete  Schwarz-Weiß-Schnappschuss entstand 1958 bei einer Betriebsfaschingsfeier und wäre vermutlich in Vergessenheit geraten. Als jedoch das Bayerische Wirtschaftsarchiv in München vergangenen Herbst sein 30-jähriges Bestehen zelebrierte, präsentierte es das Bild im Rahmen einer besonderen Ausstellung: Unter dem Motto „Betriebliche Festkultur im Wandel” zeigten Fotografien, Menükarten, Programmzettel & Co., wie in bayerischen Firmen gefeiert wurde – von den 1850ern bis in die 1970er Jahre.

Firmenevents gab es schon lange, bevor dieser Begriff in der Wirtschaftswelt Einzug hielt. Unter dem Motto „Wer feste arbeitet, soll feste feiern“ wurden gerade zur Hochzeit der Industrialisierung zahlreiche Anlässe genutzt – vom Betriebsjubiläum über die Weihnachtsfeier bis zum „runden Geburtstag“ eines bestimmten Produktes. Die meisten dieser „Events“ waren vor allem für das Personal gedacht, sie sollten Motivation und Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Und jegliche Abwechslung vom Arbeitsalltag war gerne gesehen – auch da viele Beschäftigte lange Wochenarbeitszeiten und nicht die heutigen Möglichkeiten privater Freizeitgestaltung hatten. So finanzierte z.B. eine fränkische Bademodenfabrik in den 1950ern den zweitägigen Betriebsausflug zum Herrenchiemsee für ihre über 200 (vorwiegend weiblichen) Mitarbeiter komplett vom Firmenkonto – zufriedenes Personal leistet schließlich bessere Arbeit, so der Ansatz der Inhaber.

Aktuelle Trends

Unter dem Begriff „Firmenevents“ finden sich heute Veranstaltungen unterschiedlichster Ausrichtung: Vom legeren Mitarbeiterfest über die betriebsinterne Fortbildung bis zum Get-Together mit guten oder potenziellen Kunden. Der Zweck bestimmt prinzipiell die Wahl der Location. Jedoch kristallisieren sich laut Eventexperten aktuell weitere Trends heraus, welche ebenfalls die Planungen beeinflussen.

Der Wunsch, sich persönlich zu treffen, ist nach wie vor stark – gerade wenn es um Inspiration und Ideenfindung geht, sind Präsenzveranstaltungen laut der Studie “Future Meeting Space“ effizienter. Die Corona-Pandemie hat jedoch gezeigt: Manches Event lässt sich erfolgreich über das Internet abhalten. So wird in Unternehmen immer häufiger überlegt, ob Mitarbeiter wirklich für eine Konferenz von wenigen Stunden quer durch die Republik fahren sollten. Eine Folge: Es gibt mehr Hybrid-Veranstaltungen, welche sowohl Teilnahme am Bildschirm als auch „in natura“ ermöglichen. Dies stellt an Organisatoren und Location technische Ansprüche für Livestreams & Co.

Zudem zeigt sich: Wenn Mitarbeiter zu Events geschickt werden, handelt es sich immer öfter um mehrtägige Veranstaltungen. Somit werden nicht nur adäquate Unterkünfte benötigt, sondern auch Möglichkeiten der Freizeitgestaltung nach dem „offiziellen Teil“. Denn häufig werden arbeitsbedingte Kurztrips auch mit privaten Aktivitäten vor Ort verbunden. Hin und wieder wird der Aufenthalt nach Event-Ende dafür sogar noch um einige Stunden oder (Urlaubs)Tage verlängert.

Dass bei der anfangs erwähnten Faschingsfeier von 1958 spezielle Angebote für Veganer existierten, darf eher bezweifelt werden. Heutzutage spielt Diversität nicht nur beim Catering eine größere Rolle, sondern bei der Gestaltung des gesamten Events. Es ist von Firma zu Firma unterschiedlich, wie das Thema „Genderneutralität“ gehandhabt wird – vereinzelte Betriebe legen z.B. Wert darauf, dass es in einer Event-Location Toiletten gibt, welche (etwa durch Beschilderung) explizit das „dritte Geschlecht“ inkludieren.

Schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts dienten Firmenveranstaltungen teilweise auch der Außendarstellung: Zu Jubiläen erschienen umfangreiche Festschriften, bei manchen Anlässen wurde die lokale Presse eingeladen. Was Veranstaltern heute bewusst sein sollte: Durch soziale Medien ist im Grunde jeder Teilnehmer eines Events zugleich auch potenzieller „Berichterstatter“. In Sekundenschnelle ist ein Post veröffentlicht, der viel über Atmosphäre und Qualität einer Veranstaltung verraten kann – im besten Fall ist dies kostenlose Werbung für eine Firma und deren Anliegen. Dies wiederum stellt auch Anforderungen an die visuelle Gestaltung von Events. Plakate, Banner und Roll-Ups lassen sich auch in kleinen Mengen produzieren und können einer Location ästhetische Akzente passend zum Anlass verleihen. Moderne LED-Beleuchtung erlaubt oft die Wahl von Farben – so kann der Veranstaltungsort in denselben Farbton getaucht werden, welcher die Corporate Identity einer Firma dominiert. Das trägt viel zur professionellen Außenwirkung bei – sei es auf Besucher-Selfies oder auf Fotografien, welche ein paar Jahrzehnte später in Ausstellungen auftauchen…

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