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Freitag, 11 Juli 2025

Total heiß, total nass

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Im Sommer steigt die Starkregen-Gefahr

Schon seit Monaten beobachten Gartenbesitzer und Landwirte ungewöhnlich wenig Regen. Laut Deutschem Wetterdienst kamen im März, April und in der ersten Maihälfte im deutschlandweiten Flächendurchschnitt nur insgesamt 58 mm an Niederschlägen zusammen – das ist nur rund ein Drittel der üblichen Regenmenge in einem Frühjahr. Natürlich gab es regionale Unterschiede – jedoch auch in regenreicheren Gebieten wie z.B. dem Schwarzwald herrscht immer noch ein deutliches Defizit.

Noch können Meteorologen keine zuverlässigen Aussagen darüber treffen, ob im Jahr 2025 ein extremer Hitzesommer bevorsteht, Prognosen gehen jedoch in diese Richtung. Treffen sie zu, muss wieder mit Folgendem gerechnet werden: Es regnet lange Zeit nicht – aber wenn es regnet, dann „richtig“!

Forschungen haben bereits gezeigt: In einer wärmeren Umgebung tritt Niederschlag häufiger als lokaler Starkregen statt als großflächiger Dauerregen auf. Hintergrund ist, dass erhitzte Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann – sobald diese auf kühlere Luft trifft, gießt es salopp gesagt „aus Eimern“. Diese Starkregenereignisse nehmen tendenziell zu und können sich auf kleinere Gebiete konzentrieren. Wenn sich gespeicherte Wassermassen in einer Region innerhalb von kürzester Zeit „entladen“, sind örtliche Flüsse, Kanäle und Regensammeleinrichtungen schnell überfordert. Da sich das Element Wasser dann neue Wege sucht, kann dies für massive Schäden an Gebäuden sorgen und Gefahr für Leib und Leben bedeuten, z.B. für Autofahrer in überfluteten Tunneln und Senken. Auch wenn Starkregen prinzipiell überall auftreten kann, unterteilen die Versicherungen deutsche Regionen in Risikogebiete – Gebäude werden nach den dortigen Gefährdungslagen bewertet, dies bestimmt den Versicherungspreis.

Hauseigentümer sollten genau ihre Policen überprüfen: Zwar können Wasserschäden schon von bestehenden Verträgen abgedeckt sein, unter Umständen bezieht sich dies aber nur auf austretendes Leitungswasser (Rohrbrüche, etc.). Für Überschwemmungsschäden, welche durch Starkregenereignisse hervorgerufen werden, treten üblicherweise Elementar(schaden)versicherungen ein. Nach Angaben des Gesamtverbands der Versicherer hat rund die Hälfte aller Immobilienbesitzer in Deutschland eine solche Versicherung (Stand: Juni 2024). Im Lauf der vergangenen Jahre gab es immer wieder Diskussionen, ob Immobilieneigentümer zum Abschluss solcher Policen verpflichtet werden sollten. Im neuen Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist geplant, dass neue Gebäudeversicherungen in Zukunft den Schutz gegen Elementarschäden verpflichtend miteinschließen müssen. Bestehende Verträge sollen bis zu einem Stichtag dementsprechend angepasst werden. Der Gesamtverband der Versicherer betont aber auch: eine abgeschlossene Police verhindert per se keine Elementarschäden! Investitionen in Hochwasserprävention dürften deshalb nicht außer Acht gelassen werden.

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