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Donnerstag, 27 November 2025
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Von schwarzen Freitagen und falschen Singles

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Die Tage für Schnäppchenjäger nahen

Letzte Woche kam ich kurz ins Grübeln, als ich in einem Kaufhaus ein Plakat erblickte, welches für den dortigen „Singles´ Day“ Werbung machte. 20 Prozent gab es bei dieser Aktion auf alle nicht-reduzierten Artikel – wobei das Kleingedruckte neben Büchern, Spielwaren und Gutscheinen noch ein halbes Dutzend anderer Warensegmente sowie diverse exklusive Marken ausschloss. Mich beschäftigte aber vor allem die Frage: Was wäre, wenn es diese Rabatte wirklich nur für Menschen ohne festen Partner geben würde? Einen Teil der Rolltreppenfahrt sinnierte ich, ob und wie man an der Kasse nachweisen könnte, dass man ein Single-Dasein führt… Die Ursprünge dieses Tages liegen in China, wo man in den 1990er Jahren alleinstehenden Studenten einen Tag widmen wollte, an dem sie sich verlieben konnten – dafür wurde der 11.11. gewählt, weil die vier Einsen wie kein anderes Datum „Singularität“ repräsentieren. Mit der Zeit erkannte die Wirtschaft die Bedeutung und schneiderte attraktive Angebote für Alleinstehende. Natürlich: Beim „Singles´ Day“ in dem von mir besuchten Kaufhaus erhielten auch liierte Menschen Rabatte! Wenn das anders wäre, kämen wahrscheinlich manche gewieften Schnäppchenjäger auf kreative Ideen, um einen Single-Status vorzutäuschen: Kurz vor der Kasse würden sie womöglich den Ehering abziehen, die bessere Hälfte in eine andere Abteilung schicken oder gar gefälschte Scheidungspapiere vorlegen… Bis zum Ende der Rolltreppe hatte ich gedanklich mehrere solcher Tricks entwickelt, die aber nie zum Einsatz kommen werden – weil der eigene Beziehungsstatus vollkommen egal ist (und von manchen Menschen ohnehin nur mit einem „Es ist kompliziert“ beschrieben werden kann).

Und die nächste Schnäppchenphase ist schon in Sicht: Auch bei den Black-Friday- bzw. Black-Week-Aktionen, welche in den kommenden Wochen wieder vielerorts beworben werden, ist der Name nicht wirklich Programm. Zwar wird „Schwarz“ in vielen Werbeanzeigen auffällig dominant verwendet, das war´s dann aber schon mit der Farbtreue! Ich muss als Kunde am „Black Friday“ nicht beweisen, dass ich Schwarz-Wähler oder gar das schwarze Schaf der Familie bin, um zu reduzierten Preisen einkaufen zu dürfen! Angeblich bekam der „Black Friday“ in seinem Herkunftsland, den USA, seinen Namen, weil dort an einem Freitag nach Thanksgiving derart viele Menschen zum Einkaufen strömten, dass die Polizei von „schwarzen Straßen“ berichtete. Es gibt noch andere Thesen zu dem Ursprung des Namens, wichtig ist aber letztendlich nur, dass die Aktion einen griffigen Titel hat und sich möglichst viele Shopping-Freunde angesprochen fühlen – und eben nicht nur die überzeugten Schwarzmaler oder die regelmäßigen Schwarzfahrer!

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