Bad Nenndorf (dpa) – Mindestens 355 Menschen sind 2022 in Deutschland ertrunken – 56 mehr als im Jahr davor. Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute in Bad Nenndorf mit. «Damit verzeichneten wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser», sagte die Präsidentin der Organisation, Ute Vogt. Der Verein stellt die Zahlen seit 2000 jährlich vor, um auf Gefahren aufmerksam zu machen.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der tödlichen Badeunfälle um fast 19 Prozent, wie die DLRG mitteilte. Eine Begründung: «Während des langen warmen Sommers ohne nennenswerte coronabedingte Einschränkungen sind die Menschen wieder mehr in zumeist unbewachten Seen und Flüssen schwimmen gegangen», sagte Vogt. Insgesamt sei die Zahl weiter auf einem niedrigen Niveau.
Den Angaben nach ertranken die meisten Menschen in Seen und Flüssen und während der Badesaison von Mai bis August. Aber auch in Schwimmbädern sei die Zahl der Ertrunkenen gestiegen. In Nord- und Ostsee ging die Zahl der Unglücke zurück. In 65 Fällen hätten Rettungsschwimmer der DLRG dort Leben gerettet.