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Samstag, 27 Dezember 2025
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Wenn der Körper keine Ruhe findet

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Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Obstruktive Schlafapnoe (OSA) – diese Diagnose klingt zunächst harmlos, doch die Erkrankung erhöht nicht nur das Risiko für Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck, sondern auch für Herzinfarkt und Schlaganfall. Grund ist eine Verengung oder Blockade der oberen Atemwege während des Schlafs. Typische Warnsignale sind nächtliches Schnarchen und Atemaussetzer – meist vom Partner bemerkt – sowie Tagesmüdigkeit und Leistungsminderung. Neben Übergewicht und Alkoholkonsum können auch anatomische Besonderheiten wie vergrößerte Mandeln oder eine Kieferfehlstellung eine Rolle spielen. Letztere können jedoch operativ korrigiert werden. Nach Schätzungen sind rund 10 bis 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland von OSA betroffen.

Erst ambulant, dann stationär

Seit April 2025 verfügt das Klinikum Neumarkt über ein eigenes Schlaflabor mit derzeit fünf Betten und schließt damit eine wichtige Versorgungslücke in der Region. Die Nachfrage nach schlafmedizinischer Diagnostik steigt ständig, gleichzeitig müssen viele Betroffene lange Wartezeiten und weite Anfahrtswege in Kauf nehmen. Die Menschen im Landkreis profitieren nun von einer wohnortnahen Versorgung durch ein Team unter der Leitung von Dr. Reyhan Schultz, Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Somnologie. Die Medizinerin wechselte im Sommer 2024 von Bamberg nach Neumarkt und etablierte dort mit zwei Oberärzten und acht Mitarbeitern die pneumologische Abteilung.

Unterschätzte Gefahr

Der Weg ins Schlaflabor beginnt stets in einer niedergelassenen Praxis. Dort kommt zunächst ein mobiles Polygraphiegerät zum Einsatz, welches über Nacht getragen wird und verschiedene Körperfunktionen zur Schlafanalyse aufzeichnet. Bleiben bei der späteren Auswertung Fragen offen, erfolgt die weitere Untersuchung stationär. Atemfluss, Hirnströme, Muskelaktivität, Herzrhythmus und Beinbewegungen werden anhand von Elektroden erfasst. So lassen sich Atemaussetzer, Störungen der Schlafarchitektur oder zentrale Atemprobleme präzise dokumentieren. Für eine zuverlässige Diagnose ist ein Aufenthalt von zwei Nächten vorgesehen.

Ergibt die Untersuchung die Notwendigkeit einer CPAP-Therapie (Schlafmaske), wird diese direkt vor Ort angepasst. Die Maske muss dauerhaft während des Schlafs getragen werden. Die Behandlung gilt als sehr wirksam und die Kosten werden – genauso wie der Klinikaufenthalt – von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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