Equal Pay Day – Forderung nach mehr Gerechtigkeit
Nach der aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes verdienten deutsche Männer im vergangenen Jahr rund 18 Prozent mehr als Frauen. Rechnet man den Wert von 18 Prozent in Tage um, arbeiten Frauen vom 1. Januar an 66 Tage umsonst. Selbst, wenn man Männer und Frauen mit gleicher Qualifikation und Tätigkeit gegenüberstellt, verbleibt immer noch ein Unterschied von sieben Prozent. Dass die Forderung nach gleicher Bezahlung für Mann und Frau bis heute leider keine Realität ist, sorgt für jede Menge Unmut und Frust.
Ein Thema mit Brisanz
Der Equal Pay Day (EPD) wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die bestehenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern zu schärfen und die öffentliche Debatte über die Ursachen dieser ungerechten Unterschiede anzuregen. Hauptgrund für die ungleiche Einkommensverteilung ist vor allem der Umstand, dass Frauen häufiger als Männer in Berufen arbeiten, in denen geringere Löhne bezahlt werden. Zudem sind Frauen häufiger in Teilzeit tätig, seltener in Führungspositionen und widmen sich nicht selten der Pflege von Angehörigen. Und wer weniger verdient, erhält natürlich auch eine geringere Altersrente – Altersarmut ist damit vorprogrammiert.
Info-Kampagne in Neumarkt
Um den geschlechtsspezifischen Lohnunterschied immer wieder in den Fokus zu rücken, legen Vereine, Verbände, Gewerkschaften, Unternehmen und andere Organisationen jedes Jahr aufs Neue den Finger in die Wunde. So lud in Neumarkt das „Bündnis Equal Pay Day” am Samstag zu einer Informationsveranstaltung in das Einkaufszentrum Neuer Markt. Koordiniert wurde die Aktion, an welcher Politikerinnen verschiedener Fraktionen, der DGB und die Landfrauen teilnahmen, von der Gleichstellungsstelle des Landkreises Neumarkt – unter Federführung von Gisela Meyer. Durch das Programm führte der mehrfache Kulturpreisträger Michael Jakob. Charlotte Söhnlein, Magdalena Olbrich und Mara Sieber, allesamt Schülerinnen vom Ostendorfer Gymnasium, gaben gekonnt Eindrücke in Form von Poetry Slams wieder. Für die Auflockerung zwischendurch brachte die Schnellzeichnerin Marion Ludwig Portraits der Besucher zu Papier.