Beamte luden zur Aktion „Coffee with a Cop“
Insbesondere die Generation „50plus“ erinnert sich noch mit flauem Gefühl im Magen an Zeiten, als fürs Nichtartigsein Sätze folgten wie „Wenn Du nicht brav bist, kommt die Polizei und sperrt Dich ein.“ Ein Spruch, der damals dazu dienen sollte, Kinder auf den rechten Weg zu bringen. Womöglich mag er auch heute noch vereinzelt fallen, obwohl er den Ansätzen moderner Polizeiarbeit freilich widerspricht.
Im Wandel der Zeit
Die Gesetzeshüter von heute setzen nicht primär auf Abschreckung durch Angst, sondern auf Präsenz, Kontaktpflege und Nähe zum Bürger – und dazu gehört auch das aktuelle Projekt „Coffee with a Cop“, ein Projekt der Bayerischen Polizei. Dieses soll Menschen ermutigen, bei einer Tasse Kaffee das Gespräch mit den Beamten zu suchen, Probleme zu diskutieren, Kritik anzubringen oder auch einfach ohne Berührungsängste in den Dialog zu treten. An dieser Aktion beteiligten sich vergangene Woche auch Ordnungshüter der Polizeiinspektion Neumarkt auf dem Rathausplatz. Neben einer mobilen Kaffeebar waren auch Einstellungsberater für Nachwuchsgewinnung sowie Fachberater der Kripo zum Thema Einbruchschutz vor Ort.
„Wenn wir wissen, wo bei den Menschen der Schuh drückt, ist der erste Schritt getan“, sagt Dienststellenleiter Wolfgang Schüler. Und diesen ersten Schritt ging sogleich ein Autofahrer aus Woffenbach. Der 42-Jährige klagte darüber, dass Radfahrer, welche bei Dunkelheit ohne Licht unterwegs sind, eine Gefahr darstellen, aber seiner Meinung nach von der Polizei kaum Sanktionen zu befürchten haben. Eine Rentnerin aus Holzheim wiederum ärgert sich täglich über Elektroroller, die in zunehmendem Maße rücksichtslos Gehwege und Fußgängerzonen für sich beanspruchen.
