Praxistag zur Moor- und Feuchtflächenpflege
Die Feuchtflächenpflege ist eines der großen Tätigkeitsfelder des Landschaftspflegeverbands Neumarkt (LPV). Jedes Jahr werden etwa 70 ha gepflegt bzw. entfällt der größte Anteil auf eine späte Pflegemahd. Besonders nasse Flächen wie beispielsweise am Deusmauer Moor werden “per Hand” mit einem Balkenmäher bearbeitet.
Im Rahmen des LPV-Moorprojekts „Deusmauer Moor – Besucherlenkung und innovative Moornutzung“ veranstaltete Projektmanagerin Katrin Mayer zusammen mit Kollege Ralf Bundesmann Ende Mai einen Praxistag für alle interessierten Landwirte, welche Feuchtflächen im Landkreis Neumarkt pflegen. Der Impuls kam von den Landwirten selbst, sie wollten gerne die Pflanzen, die von der Mahd im Herbst profitieren, einmal erläutert bekommen.
An einem Freitagnachmittag ging es zum Naturdenkmal „Quellmoor im Tal der Weißen Laaber“ bei Waltersberg. Dort werden jedes Jahr etwa 2,2 ha der moorigen Fläche spät im Jahr gemäht, um das Schilf zurückzudrängen und den Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Die Teilnehmenden konnten unter anderem hunderte Exemplare des aktuell in Blüte stehenden Fettkrauts (Pinguicula vulgaris) bestaunen und bekamen die plüschigen Fruchtstände des Breitblättrigen Wollgrases (Eriophorum latifolium) sowie blühende Exemplare des Fieberklees (Menyanthes trifoliata) zu Gesicht.
Die Experten des LPV zeigten die Seltenheiten und erklärten deren Erkennungsmerkmale. Außerdem gab es viele spannende Zusatzinformationen beispielsweise zur giftigsten Pflanze Mitteleuropas, dem Blauen Eisenhut (Aconitum napellus), den man am Quellmoor auch finden kann. Zu den faunistischen Highlights der Moorflächen im Landkreis Neumarkt gehört u.a. die Bekassine (Gallinago gallinago), eine vom Aussterben bedrohte Schnepfenart. Nach einer kleinen Wanderung zu weiteren Flächen entlang der Weißen Laber, u.a. mit Sichtungen von Breitblättrigem Knabenkraut, Sumpf-Storchschnabel und Knöllchensteinbrech, wurde die Veranstaltung mit einer gemeinsamen Brotzeit abgeschlossen. Hier blieb genug Zeit, sich über spezielle Mähgeräte wie das Doppelmessermähwerk auszutauschen.
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