Vortrag zu „Stromspeichern für Photovoltaikanlagen“
Der erste Vortragsabend in diesem Jahr, organisiert durch die Landkreis-Klimaschutzmanagerin Kathrin Kimmich, stieß mit 200 Teilnehmern auf großes Interesse. Im Fokus standen dabei Photovoltaikanlagen und Speichermöglichkeiten für die damit erzeugte Energie. Der große Nachteil in diesem Bereich ist prinzipiell: In Momenten, in denen sich die Sonne nicht zeigt, ist die Leistung der installierten Module gering bis nicht vorhanden.
Referent Christian Winterhalter vom VerbraucherService Bayern räumte mit dem Irrtum auf, dass man sich bei einem Stromausfall mit einer Photovoltaikanlage samt Stromspeicher komplett unabhängig machen kann, da in diesem Fall auch die eigenen Anlagen vom Netz getrennt und nicht unabhängig davon funktionieren. Nur bei sogenannten Insellösungen, welche aber besondere Geräte erfordern und mehr kosten, kann man komplett autark werden.
Bei Speichern ist zwischen vier Typen zu unterscheiden: Der einphasige Speicher speist den Strom nur auf einer der drei vorhandenen Phasen ein. Wird auf einer anderen Phase Strom verbraucht, wird diese aus dem Netz bezogen – unter dem Strich wird jedoch ein Saldo gebildet und die aus dem Speicher bezogene Energie schlägt sich letztendlich in der Stromabrechnung nieder. Zudem gibt es Speicher, die auf allen drei Phasen wirken – somit ist eine direkte physikalische Versorgung aller elektrischen Geräte im Haushalt möglich. Stellt der Speicher genügend Energie zur Verfügung, registriert der Stromzähler dann keinen Stromfluss „von außen“, sprich: aus dem Netz. Die nächste Stufe ist ein Speicher auf allen drei Phasen mit einer Notstromversorgung. Bei einem Stromausfall können hierbei alle elektrischen Geräte im Haushalt mit Strom versorgt werden – bis der Speicher leer ist. Letzterer wird jedoch durch die Kappung vom allgemeinen Stromnetz nicht wieder durch die Photovoltaikanlage aufgeladen. Nur bei einer Insellösung kann sich ein „schwarzstartfähiger“ Speicher auch bei Stromausfällen selbständig durch die Kraft der Sonne regenerieren. Bei der Dimensionierung von Speichern gilt übrigens nicht „Je größer, desto besser“ – die Größe der Photovoltaik-Anlage und der persönliche Stromverbrauch müssen im Fokus stehen. Die Faustformel lautet: Für 1.000 kWh Stromverbrauch im Jahr sollte man 1 kWh Stromspeicher „in petto“ haben.
Stromspeichermarken unterscheiden sich unter anderem durch die Anzahl der Ladezyklen. Hierzu erläuterte die wegen Krankheit online zugeschaltete Referentin Miriam Brückner als Vertreterin eines Sonnenkraftwerkherstellers Details. Auch das Material der Speicher spielt eine Rolle – bei diversen „Batterien“ wird zum Beispiel auf Lithium-Eisenphosphat gesetzt, im Gegensatz zu den verbreiteten Lithium-Ionen-Modellen werden hier seltene Erden und Schwermetalle wie z.B. Kobalt vermieden.
Die Präsentationen des Vortragsabends und weitere Informationen kann man bei Klimaschutzmanagerin Kathrin Kimmich anfordern.