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Samstag, 27 Dezember 2025
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Ist das Leben nicht schön?

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Als Schusseligkeit für eine zweite Chance sorgte

Es wurde extra eine Kulissenstraße mit echten Bäumen gebaut und eine neue Methode erfunden, falschen Schnee vor der Kamera zu erzeugen. Doch der große Aufwand lohnte sich nicht wirklich: Der Film „Ist das Leben nicht schön“ wurde bei weitem nicht der große Erfolg, den seine Macher sich 1946 erhofft hatten. James Stewart spielt darin George Bailey, der als Einwohner einer amerikanischen Kleinstadt das Wohl seiner Mitmenschen regelmäßig über seine eigenen Wünsche stellt. Als er am Weihnachtsabend wegen eines Missgeschicks zum Verdächtigen eines Finanzbetrugs wird, wünscht er sich, nie geboren worden zu sein, und will sich von der Brücke stürzen. Eine Engelsgestalt zeigt ihm im weiteren Verlauf des Films, wie negativ sich das Leben vieler Einwohner der Stadt entwickelt hätte, wenn George nicht in entscheidenden Momenten Gutes für sie getan hätte…

Jedoch soll sich dieser Artikel nicht primär um Großherzigkeit drehen, sondern um menschliche Schusseligkeit: Als 1974 die Urheberrechte für den gefloppten Film turnusmäßig verlängert werden mussten, machten die Zuständigen einen Formfehler – der Streifen galt deshalb fortan nach US-Recht als „gemeinfrei“. Dies war ein gefundenes Fressen für die amerikanischen Fernsehsender, welche den Film in der Weihnachtszeit als günstigen Programmfüller senden konnten. Und so bekam die schon in der Versenkung verschwundene Hollywood-Produktion eine zweite Chance vor dem Publikum: Über zwei Jahrzehnte hinweg versammelte die Geschichte von George Bailey unzählige Familien vor der Mattscheibe und wurde zum beliebten Kultklassiker – seine Popularität ist in etwa vergleichbar mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oder der Sissi-Trilogie in Deutschland. Zwar stellte sich inzwischen heraus, dass die für den Film verwendete Originalgeschichte sowie Teile der Filmmusik nach wie vor dem Urheberrecht unterliegen – dies tat der Beliebtheit jedoch keinen Abbruch: „Ist das Leben nicht schön“ rangiert in vielen Favoriten-Listen des American Film Institute unter den Top 20 und gilt als einer der Lieblingsfilme des amtierenden Papstes.

Was diese Geschichte letztendlich zeigt: Weihnachten ist wunderbar dazu geeignet, Fast-Vergessenem wieder Aufmerksamkeit zu schenken. Und das gilt nicht nur für Filme, sondern auch für Menschen! Ganz besonders für solche, die man womöglich etwas aus den Augen verloren hat, die jedoch im eigenen Leben eine ebenso positive Rolle gespielt haben wie George Bailey in seiner Kleinstadt…

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