Für Wellness braucht es keine Weltreise
Warum in die Ferne schweifen, wenn das “Guttuende” liegt so nah – das denken sich die meisten Deutschen und verbringen laut aktuellen Statistiken einen Großteil ihrer Wellnessurlaube im Inland. Und „nah” kann in diesem Fall auch das Nachbarbundesland, die eigene Region oder sogar der eigene Ort bedeuten. Wellness ist von jeher ein nicht offiziell definierter Begriff – wohl auch, weil den Menschen Unterschiedliches „guttut”. Somit zählt für manche die örtliche Massagepraxis ebenso dazu wie die Therme, das Freizeitbad, der Schönheitssalon oder Sport- und Fitnesseinrichtungen.
Wenn man der Definition der Statistiker folgt, wurden im Bereich „Wellness und Gesundheit” zuletzt bundesweit 105 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt – hierzu zählen jedoch nicht nur Dienstleistungen und Freizeitangebote, sondern teilweise auch Pflegeprodukte. Rund jeder zehnte Deutsche gab an, seine nächste Urlaubsreise als Wellness- oder Gesundheitsreise verbringen zu wollen, der Besuch von Dampfbädern oder Saunen steht dabei auf der Popularitätsskala oben. Bei der Wahl von Hotels ist die Gratis- oder vergünstigte Nutzung des Wellnessbereichs auf Platz Drei der beliebtesten Zusatzleistungen. In Zeiten steigender Spritpreise kommt es umso gelegener, dass ein „Tapetenwechsel mit garantierten Wohlfühlmomenten” nicht zwingend einen Auslandstrip nötig macht. Als Motivationsgrund für Wellness geben die meisten Befragten ohnehin den Wunsch an, „erholt in den Alltag zurückzukehren” – insofern wäre es kontraproduktiv, dafür eine „Weltreise” in Kauf zu nehmen, welche unter dem Strich mehr schlaucht als entspannt…