Lachsalven und Tiefsinn im Deutschordensschloss
Ein fester Termin im Veranstaltungskalender von Postbauer-Heng ist der traditionelle politische Kabarettabend am Dreikönigstag. Auf Einladung des Kulturforums, unter der Leitung von Angelika Herrmann, konnte in diesem Jahr mit Christian Springer erneut ein hochkarätiger Gast aus der Szene verpflichtet werden.
„Nicht EGAL!“ – so kurz und prägnant lautet der Titel von Springers Soloprogramm, mit welchem der wortgewandte Münchener derzeit durch die Lande tourt. Das karge Bühnenbild im Deutschordensschloss unterstrich den gewollten puristischen Charakter und rückte damit das kabarettistische Talent des 59-Jährigen in den Fokus.
Bayerisch, sarkastisch, aber manchmal auch tiefgründig und melancholisch unterhielt Springer knapp zwei Stunden lang sein Publikum. Er stellte nicht nur obskure Entscheidungen der Regierung an den Pranger oder thematisierte aktuelle Krisen, sondern erzählte auch Anekdoten aus der Kindheit im elterlichen Gemüseladen, welcher dank des Verkaufstalentes der Mutter sogar in direkter Nähe des Flughafens Riem florierte. Darüber hinaus sorgten bei dem Tausendsassa Kuriositäten in der Bibelgeschichte sowie das Verhalten bei Atomangriffen laut Zivilschutzverordnung aus dem Jahr 1962 für Verwunderung.
Mit beeindruckendem Tempo wechselte Springer von einer Pointe zur nächsten und betonte schließlich: „Reden, sprechen, erzählen – Kommunikation ist wichtig, aber am allerbesten ohne Gendersternchen.