Umfrage: Popularität von Erdgräbern sinkt
Der Wandel in der Bestattungskultur setzt sich fort – und wenn es nach den Menschen in Deutschland geht, könnten die entsprechenden Vorschriften weiter gelockert werden. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage, über die das Statistikportal Statista berichtet. Bayern schreibt z.B. verpflichtend eine Erd, Feuer- oder Seebestattung vor. Im Rahmen einer Umfrage aus dem Jahr 2022 bezeichnete eine klare Mehrheit von 74 Prozent derartige im Volksmund als „Friedhofszwang“ umschriebene Regeln als veraltet. In anderen Nationen ist die Aufbewahrung der Asche zu Hause oder eine Bestattung im eigenen Garten durchaus möglich.
Der Anteil derjenigen, die sich für die eigene Bestattung ein klassisches Erdgrab auf dem Friedhof wünschen, ist auf zwölf Prozent gesunken, vor zwanzig Jahren waren es noch 37 Prozent. Deutlich mehr Menschen wünschen sich etwa eine Baumbestattung in einem Bestattungswald oder eine pflegefreie Bestattungsform auf einem Friedhof wie eine sogenannte Urnenwand. Etwa ein Fünftel der Befragten wünscht sich eine Bestattungsvariante, die nach geltendem Recht kaum umzusetzen ist, nämlich die Verstreuung der Asche in der freien Natur oder die Aufbewahrung beziehungsweise Beisetzung der Asche zu Hause oder im eigenen Garten.
Seit Jahren ist die Zahl der kirchlichen Bestattungen rückläufig, 2021 wurden insgesamt 493.728 Beerdigungen von der katholischen und der evangelischen Kirche begleitet – das entspricht einer Quote von 48,3 Prozent.