Der Internationale Tag der älteren Menschen am 1. Oktober
Seit Anfang der 1990er Jahre wird am 1. Oktober der Internationale Tag der älteren Menschen zelebriert – eine Initiative der Vereinten Nationen, welche damit auf die Situation und besonderen Bedürfnisse der älteren Generation hinweisen möchten. Gemeint sind hier Menschen über 65 Jahre – eine Gruppe, welche weltweit immer größer wird: Seit 1980 wuchs die Zahl von rund 260 Millionen auf 761 Millionen (2021) an. Prognosen zufolge werden die Ü65-Jährigen bis 2050 rund 17 Prozent der Weltbevölkerung bilden, aktuell sind es rund 10 Prozent.
Andere Länder, anderes Älterwerden
In diversen Regionen der Erde stellt sich die Frage, ob ein Senior mit steigendem Pflegebedarf in einer spezialisierten Einrichtung leben sollte, nicht so „selbstverständlich“ wie z.B. in Deutschland.
In China gilt es als jahrhundertealte Tradition, dass sich jüngere Familienmitglieder um ihre Vorfahren kümmern. Durch die Ein-Kind-Politik des Landes kann dieser Anspruch in vielen Familien jedoch nicht mehr erfüllt werden – auch wenn die Großfamilie noch klassisch unter einem Dach wohnt, ist für ein einziges Kind die Versorgung von Eltern und ggf. Großeltern schwer neben dem eigenen Beruf stemmbar. In Teilen Amerikas herrscht bereits seit einigen Jahrzehnten der Trend, dass Senioren in warmen Regionen wie Florida zusammenziehen und sich gegenseitig unterstützen – ein Thema, welches die TV-Serie „Golden Girls“ Mitte der 1980er Jahre aufgriff. In weiten Teilen Afrikas ist der Anteil der Menschen, welche über 60 Jahre alt werden, vergleichsweise gering. Hier herrscht eine deutliche Kluft: Die jüngere Generation zieht in die Städte, wo es Jobs gibt, viele Senioren hingegen bleiben auf dem Land – dort müssen sie oft von der Unterstützung ihrer Kinder leben oder selbst noch etwas erwirtschaften.
Andere Menschen, andere Vorlieben
„Gute Versorgung im Alter“ weltweit pauschal zu definieren, ist ebenso unmöglich wie sinnlos. Nicht nur spielen Unterschiede in den Kulturen sowie in Gesellschafts- und Sozialstrukturen eine Rolle, sondern auch die persönlichen Vorlieben jedes Einzelnen. Wer im Lauf des Lebens oft und gern „unter Menschen“ war, wird vermutlich eher bedauern, wenn z.B. die eigene Gesundheit im Alter keine vertrauten sozialen Kontakte mehr erlaubt. Es mag in manchen Köpfen noch schlechtes Gewissen entstehen, wenn ein Familienmitglied „ins Heim abgeschoben“ wird, da die Betreuung durch Angehörige nicht realisierbar ist. Die Unterbringung in einer adäquaten Einrichtung und die dortigen Alltagsstrukturen können Senioren jedoch auch wieder „aufblühen“ lassen und vor Vereinsamung bewahren.
Im Jahr 2020 lebten in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 82 Prozent der Über-85-Jährigen im eigenen Zuhause. Dies stellt jedoch oft bestimmte Anforderungen an die Räumlichkeiten.
Vom 16. bis 21. September ist im „Pop-Up-Store“ in der Oberen Marktstraße 31 in Neumarkt hierzu die Wanderausstellung „Zuhause Wohnen bleiben“ zu sehen. Sie bietet Informationen zur barrierearmen Gestaltung des eigenen Wohnraums, außerdem können einige Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern, vor Ort begutachtet und ausprobiert werden. Zusätzlich gibt es Karikaturen von Peter Gaymann zu sehen, welche humorvoll das Älterwerden thematisieren.
(Öffnungszeiten: Mi. 9 bis 13 Uhr, Do. 9 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Fr. 9 bis 13 Uhr, Sa. 10 bis 14 Uhr.)