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Sonntag, 7 Juli 2024
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Heiteres Beruferaten mit MiA

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Ausbildungsplatzsuche mit Hilfe künstlicher Intelligenz

Nein, wir sind nicht in einem Science-Fiction-Film, sondern in der Realität – in einer Mittelschule in Nürnberg. 3 Jugendliche sitzen auf einer Treppe, in der Mitte steht ein knapp 40 Zentimeter hoher Roboter. Auch wenn seine Figur grob der eines Menschen nachempfunden ist und er beim Reden den Kopf in Richtung seiner Gesprächspartner bewegt, ist die Künstlichkeit nicht zu verhehlen. MiA, so der Robotername, hat eine wichtige Aufgabe: Jugendliche bei der Berufs- bzw. Ausbildungswahl zu unterstützen.

„Arbeitest Du gerne mit Menschen zusammen?“, fragt MiA mit einer emotionslosen, weiblichen Stimme. „Ja, sehr gerne“, antwortet Isabella, Schülerin an der Mittelschule des Schulcampus Werderau. Auf die Frage nach ihren Freizeitbeschäftigungen gibt die Jugendliche Malen und Sport an. MiA empfiehlt ihr schließlich u.a. eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann – „hier kannst Du deine Liebe zum Sport mit deinem Organisationstalent verbinden.“

Bei MiA – der Name steht für „Meine individuelle Ausbildungsberatung“ – handelt es sich um ein Projekt, welches den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bereich der Berufsberatung aufzeigen soll. Im jetzigen Stadium kennt der an der Hochschule in Ansbach entwickelte Roboter alle IHK-Ausbildungsberufe, er wird auch regelmäßig mit Neuerungen auf diesem Gebiet aktualisiert. Aktuell ist er mit den Bildungsberatern der IHK Nürnberg für Mittelfranken unterwegs – unter anderem auf Messen und Schulhöfen. Wenn sich MiA mit Menschen unterhält, fragt sie nach persönlichen und beruflichen Vorlieben. Im „Gehirn“ des Roboters laufen dabei komplexe Prozesse ab, welche die Angaben des menschlichen Gegenübers unterschiedlich gewichten und auch Ausschlusskriterien (z.B. „Ich will keinen Bürojob“) verarbeiten. Am Ende kristallisieren sich drei Ausbildungsberufe heraus, welche MiA empfiehlt.

Philippe Weber, Lehrer am Schulcampus Werderau, stellte beim Besuch des KI-Berufsberaters fest, „dass MiA doch sehr die Hobbys in den Beratungsprozess einfließen lässt – wir als Lehrer nehmen eher die Noten in den Fokus.“ Gerade in Kooperation zwischen der künstlichen Intelligenz und den Pädagogen könne seiner Meinung nach eine sehr kompetente Beratung stattfinden.

Natürlich: Letztendlich empfiehlt der Roboter auch „nur“ die Ausbildungsberufe, auf die Jugendliche selbst stoßen können, wenn sie sich die richtigen Fragen zu ihren Karrierewünschen stellen. Wie einige Studien aufzeigen, empfinden Schulabgänger in spe jedoch gerade die Online-Informationsflut zu Berufsmöglichkeiten als zu groß, um sich alleine zurechtzufinden.

Nach Angaben der IHK lernt MiA stetig dazu. Die Spracherkennung ist schon so ausgefeilt, dass sie auch umgangssprachliche Redewendungen verarbeiten kann. Wenn zum Beispiel ein Schüler auf die Frage nach seinen Hobbies eine jugendsprachliche Umschreibung für „Partymachen“ erwähnt, kann der KI-basierte Berater dies interpretieren. Und empfiehlt dann z.B. einen Ausbildungsberuf in der Eventbranche. Augenzwinkernde Kommentare bzw. Ironie erkennt MiA im jetzigen Stadium nicht. Es soll jedoch auch echte Menschen geben, die diese Eigenschaft mit ihr teilen.

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