Flexible Möbel erlauben gesünderes Arbeiten
Zeitgenossen, welche ihre Haltung zu einem Thema gefühlt im Minutentakt ändern, wird gerne „wenig Rückgrat“ unterstellt. Im wortwörtlichen Sinne kommt es dem Rückgrat aber durchaus zugute, wenn die Haltung oft verändert wird. Denn der menschliche Körper ist nicht darauf ausgelegt, über lange Zeiträume starre Positionen einzunehmen oder „einseitige“ Tätigkeiten zu verrichten. Egal ob Fliesenleger, Büroangestellter oder Musiker – auf Dauer merken viele Berufstätige, dass ihre Jobs gewisse Körperpartien stärker beanspruchen als andere. Dies kann im Lauf der Jahre zu einseitigen Überbelastungen von Komponenten, dem „Verkümmern“ unterforderter Muskelpartien und somit zu Beschwerden führen.
Mit ausgleichenden Tätigkeiten in der Freizeit kann man dem entgegenwirken. Auch im Arbeitsalltag sollte aber möglichst für Abwechslung gesorgt werden. Krankenkassen empfehlen, zwei- bis viermal pro Stunde die Position zu wechseln. Wer sich daran gewöhnt, z.B. beim Telefonieren stets aufzustehen oder umherzulaufen, tut sich Gutes. Berufstätige, welche viel sitzen, sollten öfter die Köperhaltung ändern – sich z.B. für einige Zeit nach vorne neigen, dann phasenweise zurückgelehnt arbeiten und das Gewicht bewusst zwischen den Gesäßhälften verlagern. Wer längere Zeit an Bildschirmen arbeitet, sollte einen höhenverstellbaren Arbeitsplatz in Erwägung ziehen, welcher Tätigkeiten im Sitzen und Stehen unterstützt. Dabei sollten alle wichtigen Komponenten in der Vertikalen so mitwandern, dass z.B. die Computermaus und der Monitor bequem bedienbar bzw. einsehbar sind. Wenn Körperpartien dafür angespannt werden müssen, kann das auf Dauer zu Verspannungen führen.
Krankenkassen sind zwar nicht verpflichtet, höhenverstellbare Ausstattung zu bezahlen, gewähren jedoch unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse. Auch der Arbeitgeber kann mit medizinischer Begründung dazu „motiviert“ werden, in dementsprechendes Equipment zu investieren – dies ist letztendlich in seinem eigenen Interesse, da durch die Förderung der Mitarbeitergesundheit krankheitsbedingte Ausfälle vermindert werden können. Auch in privaten Lebensbereichen, z.B. in der Küche, gibt es Möbel, welche durch Höhenverstellbarkeit flexibles Arbeiten erlauben.