Heizen mit Holz ist weiterhin erlaubt
In der Vorweihnachtszeit wird es besonders oft im Fernsehen gezeigt: Das Idealbild einer „gemütlichen Stube“, in der man es auch dann tagelang aushalten kann, wenn der Winter draußen seine ungemütlichen Seiten zeigt. Was zu dieser Szenerie fast schon obligatorisch dazugehört: Ein offener Kamin, welcher mit prasselndem Feuer aufwartet – in manchen Fällen alternativ auch eine geschlossene Ofen-Variante, welche für den Zuschauer dennoch „spürbar“ Wärme ausstrahlt.
Auch mit dem reformierten Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches erst vor wenigen Monaten in Kraft trat und politisch derzeit erneut auf dem Prüfstand steht, ist Heizen mit Holz in Kachelöfen, Heizkaminen oder Kaminöfen weiterhin erlaubt. Denn das GEG bezieht sich nur auf Heizungsanlagen, nicht auf klassische Einzelraumfeuerstätten, zu denen die obengenannten Einrichtungen zählen. Die Reform des Gebäudeenergiegesetzes brachte also kein Verbot in diesem Bereich mit sich. Die erwähnten Einrichtungen dürfen auch jetzt noch betrieben werden, sofern sie den Anforderungen der aktuellen Immissionsschutzverordnung entsprechen. Veraltete Feuerstätten, die zwischen 1995 und Ende März 2010 zugelassen wurden, mussten – unabhängig vom GEG – nachgerüstet oder ausgetauscht werden, wenn sie die Anforderungen dieser Verordnung nicht erfüllen.
In über elf Millionen Haushalten in Deutschland sorgen laut Umweltbundesamt Kamin- und Kachelöfen für Wärme. Diese zeichnet sich durch einen hohen Anteil milder, langwelliger Infrarot-Strahlungswärme aus, welche in tiefere Hautschichten eindringt. Wer nichts gegen körperliche Arbeit in der Natur und gewisses Talent im Umgang mit dem nötigen Werkzeug hat, kann in Erwägung ziehen, selbst das Brennmaterial für seinen Ofen zu schlagen. Wo dies möglich ist, wissen regionale Förster und Forstämter.
Auch wenn die anfangs erwähnte Szenerie mit einer gewissen „Rustikalität“ oder ländlicher Gemütlichkeit assoziiert werden kann, sollte nicht vergessen werden: Mit Holz betriebene Feuerstätten gibt es in den unterschiedlichsten Formen – auch in Varianten, deren Ästhetik nicht an eine „Oberpfälzer Stub´n“ erinnert. Insofern treffen in diesem Bereich Tradition und Moderne aufeinander: Das Prinzip „Heizen mit Holz“ mag schon Jahrhunderte alt sein, die Technik und die Optik aktueller Modelle orientieren sich aber an Bedürfnissen und Umweltanforderungen der Gegenwart.




