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Mittwoch, 24 Juli 2024
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Moderne Systeme treffen modernes Denken

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Energiewende – eine Sache der Technik und des Verhaltens

„Damit wir alle gut durch den Winter kommen…“ Dieser Halbsatz – geäußert von einer Seniorin – dürfte manchen noch in den Ohren liegen, war er doch Teil einer bundesweiten TV-Werbekampagne, welche im vergangenen Herbst zum Energiesparen aufrief. Nun, ein rundes dreiviertel Jahr später, sind diese Spots nicht mehr auf der Mattscheibe zu sehen – die Grundfrage „Wie bekommen wir in Zukunft erschwingliche ‘saubere’ Energie?“ ist jedoch alles andere als abschließend gelöst.

Das „Perpetuum Mobile“ wurde in diesem Bereich leider noch nicht erfunden, jedes aktuell zur Verfügung stehende System benötigt Ressourcen, deren Vorkommen entweder begrenzt sind (z.B. Gas, Öl), sich nur mit der Zeit regenerieren (z.B. Holz) oder aber von der Natur gratis geliefert werden, das jedoch nicht konstant in den benötigten Mindestmengen (Sonne, Wind). Die Bundesregierung verabschiedete nach der Sommerpause nun das vieldiskutierte Gebäudeenergiegesetz, welches den Ball teilweise an die Kommunen weiterspielt. Diese sollen sich Gedanken machen, inwiefern Nahwärmenetze in vielen Bereichen eine Lösung sein können – der Begriff Lösung ist freilich mit Vorsicht zu genießen: Netze, die mehrere Nutzer versorgen, erlauben zwar Synergieeffekte, müssen aber nach wie vor auf eine der bekannten Energieressourcen zurückgreifen – mit allen Vor- und Nachteilen. Neben anderen Landkreisgemeinden will nun z.B. Velburg herausfinden, inwiefern neben dem bestehenden Nahwärmenetz mit 64 Nutzern weitere Systeme dieser Art realisiert werden könnten. Bei einer Erstinformationsveranstaltung am Montagabend zeigten die 80 Teilnehmer durch viele Sachfragen reges Interesse.

Natürlich: Nicht jede Wohnung ist gleichermaßen für eine Wärmepumpe geeignet, nicht überall wäre eine Photovoltaikanlage umsetzbar oder sinnvoll, usw. Deshalb zeichnet sich schon ab: Solange die eierlegende Wollmilchsau der Energieerzeugung nicht gefunden ist, wird es auf einen Mix unterschiedlicher Techniken hinauslaufen, welche verschiedene Ressourcen anzapfen. Die vielzitierte „Energiewende“ wird zunächst damit zu tun haben, die Abhängigkeit von Öl und Gas (und deren Lieferanten) zu senken. Im Landkreis Neumarkt hat die überwiegende Mehrheit der Gebäude eine Ölheizung – in den Gebieten, die nicht an ein Erdgasnetz angeschlossen sind, beträgt der Anteil bis zu 90 Prozent. Die gute Nachricht: Der technische Fortschritt der letzten Jahre erlaubt eine effizientere Nutzung regenerativer Energien – bei der Frage, wie diese für wind- oder sonnenarme Momente effektiv gespeichert werden können, muss der „gordische Knoten“ aber erst noch gelöst werden…

Auch ein Mix mehrerer Techniken garantiert momentan noch keine rundum sorgenfreie Energieversorgung für die Zukunft. Deshalb sollte die Devise gelten: Moderne Systeme treffen „modernes“ Denken – zu letzterem gehört, das eigene Tun und Handeln bezüglich des Energieverbrauchs regelmäßig in Frage zu stellen. Dabei gibt es stellenweise durchaus noch Einsparpotential. Lässt sich die ein oder andere warme Badewanne durch eine „kurze“ Dusche ersetzen? Oder manche Besorgungsfahrt mit dem PKW durch einen Spaziergang? Warum haben viele Supermärkte nach wie vor offene Kühlregale, welche die davorstehenden Kunden mitkühlen? Solche Fragen sollten gestellt werden – und jeder darf für sich Antworten finden. Am besten natürlich so, dass der Wunsch der Seniorin aus dem erwähnten Werbespot auch in den kommenden Wintern wahr wird…

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