Was zum Tag des Handwerks geboten ist
Der diesjährige Tag des Handwerks am 20. September steht unter dem Motto „Handwerk tut gut“. Die Zahlen für diese These soll eine repräsentative Studie der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln liefern. Sie zeigt: 84,9 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker bewerten ihre Gesundheit als „gut“ bis „sehr gut“ – deutlich mehr als der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung (69,9 Prozent). Ein möglicher Grund hierfür: Über 73 % der im Handwerk Tätigen bewegen sich im Alltag so viel, wie es die Weltgesundheitsorganisation für ein gesundes Leben empfiehlt. Mehr als 81 % der Befragten gehen zudem davon aus, dass sie ihre Arbeit bis zur Rente ausüben können.
„Diese Zahlen sind ein starkes Signal dafür, dass eine Tätigkeit im Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes guttut – nicht nur der Gesellschaft, sondern jedem Einzelnen, der einen Handwerksberuf ausübt. Wer am Ende des Tages sieht, was er geschaffen hat, ist zufrieden und fühlt sich wohl“, betont Jörg Dittrich, Dachdeckermeister und Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). „Damit greifen wir zum Tag des Handwerks ein Thema auf, das gerade für die junge Generation immer wichtiger wird. Echtes Wohlbefinden ist die Grundlage für Zuversicht und einen selbstbewussten Blick in die Zukunft.“
Ein zentrales Element der bundesweiten Kampagne rund um den Tag des Handwerks ist ein rund 25-minütiges Talkformat mit Fernsehmoderatorin Tessniem Kadiri. Sie spricht mit vier Handwerkerinnen und Handwerkern über persönliche Erfahrungen: Welche Rolle spielt das Handwerk für ihr Wohlbefinden? Welchen Einfluss hat ihre Arbeit auf ihr Leben? Der Talk wird u.a. auf dem YouTube-Kanal der Handwerkskampagne zu sehen sein. Auch regionale Angebote gibt es an diesem Aktionstag: Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz lädt z.B. auf das HWK-Gelände in Passau-Auerbach. Dort erwarten die Besucher von 10 bis 16 Uhr u.a. eine Berufe-Rallye, Virtual-Reality-Simulatoren für verschiedene Berufsbereiche und kostenloses „Krankorb-Lifting“.
Der „Tag des Handwerks“ wurde 2011 ins Leben gerufen. Er findet immer am dritten Samstag im September statt und soll auf die Bedeutung des Handwerks mit seinen rund eine Million Betrieben und mehr als 130 Ausbildungsberufen aufmerksam machen. Was die Branche aktuell beschäftigt, sind u.a. Probleme bei der Besetzung vakanter Stellen. Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass dies für Betriebe immer herausfordernder wird. 2015 betrug die durchschnittliche Dauer vom frühestmöglichen Besetzungszeitpunkt einer vakanten Stelle bis zur Abmeldung der offenen Stelle bei Arbeitsagenturen und Jobcentern 104 Tage. Im Jahr 2024 lag diese sogenannte Vakanzzeit bei 224 Tagen. Zum Vergleich: Über alle Branchen hinweg stieg die Vakanzzeit aller gemeldeten Stellen im selben Zeitraum von 84 auf 160 Tage. Die Betriebe mit Handwerksberufen brauchen also nicht nur länger bei der Stellenbesetzung, der Anstieg der Vakanzzeit ist außerdem größer als bei allen Berufen insgesamt.




