Von Arbeitsflächen und weiteren modernen Küchentrends
Der erste Eindruck einer Küche wird maßgeblich von zwei Elementen bestimmt: Zum einen vom Stil der Fronten von Schränken und anderen Elementen mit Vorderseiten, zum anderen von den Arbeitsflächen. Sie prägen das Erscheinungsbild und Flair des Raumes auf der horizontalen Ebene. Was sie von den vertikalen Komponenten unterscheidet: Auf ihnen wird gearbeitet – und dabei bekommen sie (abhängig vom Arbeitsstil des Hobbykochs) einiges ab: Scharfe Messer, heiße Topfunterflächen, Lebensmittel, die abfärben – das sind nur ein paar der Einflüsse, welchen die Flächen regelmäßig ausgesetzt werden. Das stellt Herausforderungen an ihre Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit, welche bei der Küchenplanung mit den ästhetischen Vorstellungen in Einklang gebracht werden müssen.
Materialien wie Granit, Edelstahl oder Quarz gelten als besonders robust und prägen den Stil einer Küche maßgeblich. Holz verleiht dem Raum ein natürliches Flair, ist allerdings pflegeintensiver als viele andere Materialien und die beim Kochen entstehende Feuchtigkeit kann ihm zusetzen. Wenn Holz aufquillt, kann das jedoch auch Vorteile haben – Rillen oder Kerben, in welchen sich sonst Keime ansiedeln können, werden so wieder ausgeglichen, manche Holzarten (z.B. Eiche oder Olivenholz) haben zudem von Natur aus antibakterielle Eigenschaften. Fliesen als Belag für Arbeitsflächen können der Küche einen besonderen Landhauscharakter verleihen, gerade die Fugen bringen jedoch deutlichen Pflegeaufwand mit sich.
Auch die Stärke von Arbeitsplatten trägt zum Gesamteindruck bei: Das Standardmaß liegt bei 40 Millimeter, dies sorgt bei Modellen aus Holzwerkstoffen für die nötige Stabilität. Varianten aus schwerem Material wie Beton oder Naturstein werden meist in dünneren Stärken angeboten. Die optimale Höhe von Arbeitsflächen hängt natürlich vom Nutzer ab – im Lauf der Jahrzehnte wuchs jedoch aus ergonomischen Gründen das empfohlene Standardmaß von früher 86 Zentimeter auf Werte, die nun durchschnittlich zwischen 92 und 100 Zentimeter liegen.
Was andere aktuelle Entwicklungen in der Küchenbranche angeht, gilt: Nicht jede in den letzten Wochen auf Fachmessen vorgestellte Neuheit wird wirklich zum Trend, der in deutsche Haushalte einzieht. Generelle Tendenzen im Bereich der Küchengeräte zielen stark auf „mitdenkende“ Technik ab – dazu gehören z.B. Öfen, welche durch regelmäßiges Fühlen der Kerntemperatur die Gartemperatur bzw. -dauer selbständig anpassen können. Während diese Funktion zur Energieeinsparung beitragen kann, fördern andere Ofen-Neuerungen gesundheitsbewusstes Zubereiten knuspriger Ergebnisse – zum Beispiel gefrorener Pommes ohne Zugabe von Öl.
Zahlreiche Hersteller integrieren inzwischen recycelte Materialien oder zertifizierte Hölzer in ihre Produkte. Die Kücheninsel als zentrales und vielfach nutzbares Element erfreut sich weiterhin steigender Beliebtheit – zumindest dort, wo die Räumlichkeiten derart freistehende Komponenten erlauben.





