Beitrag zur Klimarettung kam gut an
Nicht über den Ladentisch, dafür aber kostenlos und direkt ins Auto haben am Samstag in Neumarkt rund 18.000 Bäume den Besitzer gewechselt. Die niederländische Initiative „MehrBäume.jetzt“ hat an diesem Tag gemeinsam mit „Foodsharing“, einer Organisation gegen die Verschwendung von Lebensmitteln, allein in der Jurastadt Pflanzen im Wert von mehr als 20.000 Euro verteilt.
Justus Abele und Jouke Nabuurs von „MehrBäume.jetzt“ pendeln derzeit zwischen den einzelnen Verteilorten, um Menschen für mehr Umweltschutz zu sensibilisieren. Die beiden Studenten aus Utrecht wurden bei ihrem Vorhaben am Samstag von mehr als zehn ortsansässigen Mitstreitern unterstützt. Als Mit-Organisatorin und engagierte Botschafterin von „Foodsharing“ war Petra Pichler bereits zwei Stunden vor dem offiziellen Startschuss vor Ort. Auf dem Gelände des Vereins „Therapiehunde Deutschland e.V.“ in Lähr herrschte zu dieser Zeit bereits reges Treiben. Kurz nach der Mittagszeit waren (bis auf einen kümmerlichen Rest) alle Setzlinge, Ableger und Stecklinge weg. „Foodsharing rettet normalerweise Lebensmittel – aber heute gingen Bäume weg wie warme Semmeln“, schmunzelt Pichler. Die Pflanzen, vor allem serbische Fichten, Föhren, europäische Lärchen sowie kleinere Restbestände anderer Sorten, stammten allesamt aus einer Baumschule in Nordrhein-Westfalen.
Forscher aus Zürich kamen übrigens zu der Einschätzung, dass durch Aufforstung auf einer möglichen Fläche von weltweit über 900 Millionen Hektar ein großer Teil des „menschengemachten“ CO₂ aus der Luft gebunden werden könnte. Denn Wälder sind mehr als bloße Holzquellen. Sie bedecken 30 Prozent der Landoberfläche und sind wichtige Kohlenstoffspeicher. Laut der letzten Waldinventur stehen allein in Deutschland schätzungsweise 90 Milliarden Bäume.
